Unsere Mitgliedsorganisation World Vision begrüßt die Friedens- und Sicherheitskooperation, die soeben in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba zwischen mehreren afrikanischen Ländern sowie dem UN-Generalsekretär Ban Ki Moon für die Demokratische Republik Kongo unterschrieben wurde. In der Vereinbarung erklären unter anderem Ruanda, Uganda und die Demokratische Republik Kongo, sich künftig nicht mehr in die Konflikte der Nachbarländer einzumischen und daran zu arbeiten, für Frieden und wirtschaftliche Entwicklung in dem Land zu sorgen. Der Prozess, der schließlich zu diesem Abkommen führte, war vom UN Generalsekretär in New York initiiert worden. Auch für World Vision wird das Land, das seit mehr als 20 Jahren unter kriegerischen Auseinandersetzungen leidet, Schwerpunktland seiner Arbeit in Afrika. Nach einem zweiwöchigen runden Tisch unter dem Motto ‚Ein anderes Kongo ist möglich‘, an dem auch Vertreter der Regierung in Kinshasa teilnahmen, erklärt die Organisation alle Anstrengungen zu unternehmen, um eine friedliche Entwicklung in dem Land zu unterstützen. World Vision Friedensexperte Ekkehard Forberg, der an der Runde teilgenommen hat, erklärt: „Der Kongo könnte eines der reichsten Länder der Welt sein und dennoch liegt es auf dem UN-Entwicklungsindex der Vereinten Nationen auf dem letzten Platz und wird keines der UN-Millenniumsziele bis 2015 erreichen.“ Allein der Gegenwert der Bodenschätze liegt bei geschätzt 24 Billionen USD. Der Kongo verfügt über den zweitgrößten Wald der Erde und mit den riesigen Flüssen und Seen ließe sich eine gigantische Menge an Hydroenergie erzeugen. In der DR Kongo herrscht allerdings Krieg, in dessen Folge seit 1998 etwa 5,4 Millionen Kinder, Frauen und Männer ums Leben gekommen sind. Etwa 3 Millionen Menschen befinden sich immer noch auf der Flucht. „Eine der Hauptursachen des Konflikts ist u.a. der Kampf um Ressourcen“, betont Forberg. „Es muss einen umfassenden Dialog zwischen allen Akteuren auf politischer, wirtschaftlicher und zivilgesellschaftlicher Ebene geben, damit der Gewinn aus dem Ressourcenabbau der ganzen Gesellschaft zu Gute kommt.“ Um einen dauerhaften Friedensschluss zu erreichen, müssen die Nachbarländer mit ein bezogen werden. Das Stabilisierungs- und Wiederaufbau-Programm für den Osten des Kongo muss überarbeitet werden, ebenfalls unter Einbeziehung der Zivilgesellschaft und betroffenen Gemeinden. Die Formulierung eines Schritt-für-Schritt Aktionsplans sollte zu wichtigen Reformen führen. „Die Durchführung von demokratischen Wahlen, Stärkung der Sicherheitsstrukturen des Landes, Schaffung einer handlungsfähigen Justiz, Dezentralisierung, Klärung von Landrechten, sowie die Entwaffnung von Ex-Kombattanten sind nur einige der Maßnahmen, die ergriffen werden müssen“, so Forberg. World Vision betont auch, dass die Regierung in Kinshasa dringend auf eine langfristige finanzielle Unterstützung der internationalen Gemeinschaft angewiesen ist. „Deutschland könnte hier federführend vorangehen und den Kongo z.B. beim Aufbau einer guten Verwaltungs- und Justizstruktur zur Seite stehen“, betont Forberg. „Wir sind aber auch auf das Engagement der Wirtschaft angewiesen. Viele Unternehmen profitieren noch heute massiv von den Reichtümern des Kongo. Es ist an der Zeit, etwas zurück zu geben.“ Hier finden Sie mehr Informationen zur politischen Entwicklung im Kongo und zur Arbeit unserer Mitgliedsorganisation World Vision vor Ort. Foto: World Vision