2013 gründete Dieudonné Nzapalainga zusammen mit dem Imam Oumar Kobine Layama und dem evangelischen Pfarrer Nicolas Guérékoyaméné-Gbango eine interreligiöse Friedensplattform, um sich gemeinsam für Versöhnung in ihrer Heimat, der Zentralafrikanischen Republik, einzusetzen.Kein Konflikt religiöser NaturDie Zentralafrikanische Republik wurde seit ihrer Unabhängigkeit immer wieder von Unruhen erfasst. Die jüngste Gewaltwelle begann Ende 2012/2013 und gipfelte in blutigen und brutalen Auseinandersetzungen zwischen den muslimischen Séléka-Rebellen und den christlichen Anti-Balaka-Milizen. Hunderttausende Zivilisten gerieten immer weiter ins Zentrum der Gewalt, wurden vertrieben oder mussten fliehen.Doch eigentlich handelt es sich nicht um einen religiösen Konflikt in ihrem Land, darauf pochen seit Beginn der Auseinandersetzungen Kardinal Dieudonné Nzapalainga, Imam Oumar Kobine Layama und der evangelische Pfarrer Nicolas Guérékoyaméné-Gbango. Es gehe um Macht und die Verteilung der Bodenschätze. Als Zeichen gründeten die drei Glaubensvertreter 2013 die „Interreligiöse Friedensplattform“. Immer wieder treten sie gemeinsam öffentlich auf, verhandeln persönlich mit Rebellen und setzen sich für Frieden und die Versöhnung der verfeindeten Lager in ihrem Heimatland ein.Doch das ist Dieudonné Nzapalainga nicht genug, neben Worten steht er auch mit Taten für seine Überzeugungen ein. Als die Anti-Balaka-Milizen 2013 die Muslime in Bangui blutig verfolgten, lud er den Imam und seine Familie in seine Residenz ein, wo diese für ein halbes Jahr lebten. Darüber hinaus gewährte er ca. 10.000 Muslimen Zuflucht auf Kirchengrundstücken und rettete ihnen damit vermutlich das Leben.Aktivisten für Frieden und VersöhnungFür ihren Einsatz für die Versöhnung wurden die „drei Heiligen von Bangui“ im August 2015 mit dem Sergio-Vieira-de-Mello-Weltbürger-Preis in Genf geehrt. Darüber hinaus erhielt Dieudonné Nzapalainga zusammen mit dem Imam 2015 den Aachener Friedenspreis. 2016 wurde Dieudonné Nzapalainga im niederländischen Middelburg mit dem Four Freedoms Award in der Kategorie Religionsfreiheit ausgezeichnet.Ende 2016 wurde Erzbischof Dieudonné Nzapalainga vom Papst Franziskus zum Kardinal erhoben und ist damit nicht nur der erste Kardinal überhaupt aus der Zentralafrikanischen Republik (ZAR), mit 49 Jahren ist er auch der jüngste Kardinal weltweit. Foto: Dieudonné Nzapalainga, Annual observance of World Humanitarian Day at the Palais des Nations 2015, UN Photo/Pierre Albouy, CC BY-NC-ND 2.0