GEMEINSAM FÜR AFRIKA veranstaltet Adventskonzert für Flüchtlinge in Berliner Notunterkunft
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GEMEINSAM FÜR AFRIKA veranstaltet Adventskonzert für Flüchtlinge in Berliner Notunterkunft
In der von der Berliner Stadtmission betriebenen Notunterkunft am Poststadion haben wir gestern Nachmittag ein Adventskonzert für Flüchtlinge veranstaltet.
„Mit diesem Konzert möchten wir unsere Solidarität mit Menschen bekunden – gleich jeder Herkunft – die gezwungen wurden, ihre Heimat zu verlassen. Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, in Deutschland ein Bewusstsein für die Achtung von Menschenrechten zu fördern und Flucht als Folge von Menschenrechtverletzungen zu thematisieren“, erklärte Paul Bendix im Namen der 24 Hilfsorganisationen von GEMEINSAM FÜR AFRIKA. Tarek Abdelalem, Geschäftsführer unserer Mitgliedsorganisation Islamic Relief Deutschland, dolmetschte alle Reden ins Arabische.
In Deutschland lebende Musikerinnen aus aller Welt sangen für die Flüchtlinge. Djatou Touré aus der Elfenbeinküste und Aly Keita aus Mali eröffneten das Konzert mit afrikanischer Poesie und modernen AfroBeatz. Es folgte das Duo Chiha & Sumeya, das mit einer Fusion aus Orient-Pop aus Tunesien und Sufi-Soul aus Syrien die Stimmung zum Toben brachte. Zahlreiche Bewohner aus Syrien tanzten und sangen zu den ihnen vertrauten Rhythmen und verwandelte die Traglufthalle, in der die Notunterkunft untergebracht ist, kurzzeitig in einen fröhlichen, hoffnungsvollen und sorgenbefreiten Raum. Den Höhepunkt bildete der Auftritt von Tamika & Treesha aus den USA und Kenia, die mit einer Mischung aus Reggae, Soul und R&B sogar zahlreiche geflüchtete Kinder auf die Bühne holten. Diese waren vor Begeisterung kaum zu halten, als Tamika ihnen ihr Mikro reichte, um sie mitsingen zu lassen.
Vermittlung von Weihnachtsbräuche
Mit dem Adventskonzert erlebten die Flüchtlinge auch erstmals deutsche Weihnachtsbräuche. Die Kinder bastelten Sterne, mit denen sie einen Weihnachtsbaum bunt schmückten und lernten die Tradition kennen, einen Wunschzettel zu schreiben: „Ich möchte endlich wieder eine Heimat haben“ und „Ich wünsche mir, Ärtzin zu werden, damit ich anderen helfen kann“ war auf den bunt bemalten Wunschzetteln zu lesen.
Menschenrechtsaktivistin Kave Bulambo sprach zu den Flüchtlingen
Kave Bulambo, Menschenrechtsaktivistin aus der DR Kongo, richtete emotionale und eindringliche Worte an die Flüchtlinge. Sie schilderte ihre persönlichen Fluchterfahrungen und machte den Geflüchteten Mut für ihren Neuanfang in Deutschland. Die Bewohner nickten immer wieder zustimmend während sie aufmerksam Bulambos Worten folgten. Ihre Rede wurde von begeistertem Beifall getragen.
Solidarität bekunden und Menschen in Deutschland willkommen heißen
In diesem Jahr sind bis Ende November etwa 65.000 Menschen in Berlin angekommen. Viele von ihnen sind über Wochen und Monate in Notunterkünften untergebracht, die lediglich als erste Anlaufstelle gedacht sind. Hier sollen die Geflüchteten eigentlich maximal die ersten drei Tage wohnen, bevor sie weitervermittelt werden. Da mittel- bis langfristige Unterbringungen jedoch oft fehlen, leben immer mehr Flüchtlinge in den perspektivlosen Notunterkünften. Ziel des Konzerts war es, diesen Menschen eine Freude zu machen und ihnen ein Gefühl der Hoffnung und Sicherheit zu vermitteln.
Weitere Eindrücke und Fotos von dem Konzert finden Sie auf unserer flickr-Seite.
Foto: Tamika & Treesha sangen für die Bewohner der Notunterkunft. Von Stefan Trappe/GEMEINSAM FÜR AFRIKA