Wasserversorgung neu gedacht - Innovationen aus Kenia und Burkina Faso

Wasser ist wichtiger Bestandteil des Lebens – das ist unbestreitbar. Dennoch ist der Zugang dazu für viele Menschen nicht selbstverständlich. Besonders Afrika ist immer wieder von extremen Dürreperioden betroffen, die die Versorgung der dort Lebenden zu einer unglaublichen Hürde machen und die zudem große Hungersnot nach sich ziehen. Die folgenden Innovationen zwei junger Frauen aus Kenia und Burkina Faso schenken Hoffnung und haben Potenzial, das Leben vieler Menschen zu verbessern.

Majik Water aus Kenia für sauberes Wasser

In Kenia ist Wasser ein knappes Gut – das musste Beth Koigi am eigenen Leib erfahren. Denn selbst wenn es einen Zugang zu Wasser gab, dann war es aufgrund von Verunreinigungen und Bakterien oft nicht trinkbar. Diese Umstände inspirierten die Kenianerin zu ihrer ersten Innovation, einem Wasserfilter, der ganze 50 Liter pro Stunde filtern kann. So ermöglichte sie sich und ihren Kommilitoninnen und Kommilitonen während ihres Studiums den Zugang zu sauberem Trinkwasser.

Doch was tun, wenn man kein Wasser hat, welches man filtern kann? Flüsse sind oft weite Fußmärsche entfernt und Dürren sorgen dafür, dass die Ressource, die sich sowieso schon rar gemacht hat, noch knapper wird.

Die Antwort lautet „Majik Water“. Majik Water transformiert Luft in sauberes Trinkwasser. Denn es gibt insgesamt etwa sechs Mal mehr Wasser in der Atmosphäre gemessen an der gesamten Menge aller Flüsse der Welt. Das funktioniert hauptsächlich mithilfe von zwei Methoden: Die Nutzung von hygroskopischem Material, welches durch Hitze Wasser aus der Luft absorbieren kann, und Kondensation – der Verdichtung von Gas zu Flüssigkeit. Durch die Kombination beider Methoden können mit Majik Water derzeit bis zu 50 Liter Liter Wasser am Tag gewonnen werden – mit Aussicht auf zukünftig noch größere Mengen.

SolarKoodo aus Burkina Faso zur Bewässerung in der Landwirtschaft

Baumwolle ist ein bedeutendes Export-Produkt für Burkina Faso, eines der ärmsten Länder der Welt. Umso wichtiger ist es, dass die Baumwollplantagen mit ausreichend Wasser versorgt werden können.  Die Wasserknappheit im Land stellt ein ganz besonderes Hindernis für die Landwirtschaft dar. Besonders Kleinbauern und Familienbetriebe, denen es oft an entsprechenden Bewässerungsmöglichkeiten mangelt, sehen sich mit dieser Aufgabe konfrontiert.

Safiatou Nana hat sich diesem Problem angenommen: Mit der Gründung von SolarKoodo entwickelte sie ein solarbetriebenes Pumpensystem, welches Wasser aus Bohrlöchern zieht. Der Clou daran: Es ist mobil und nicht an einen festen Ort gebunden, somit können es sich mehrere Farmer teilen. Hinzu kommt, dass so auch Farmer an Wasser gelangen, die normalerweise durch einen sehr geringen Grundwasserspiegel eingeschränkt sind. SolarKoodo kann darüber hinaus sogar Häuser mit Strom versorgen.

Einfallsreiche Innovationen können zu einer deutlichen Verbesserung der Lebensumstände vieler Menschen führen, das zeigen Frauen wie Beth Koigi und Safiatou Nana. Viele Länder Afrikas sind durch extreme Umstände der Natur und starke Armut gezeichnet. Das lässt kluge Köpfe erfinderisch werden und führt zu beeindruckenden Kreationen, welche Problemen die Stirn bieten, von denen viele Menschen betroffen sind.

Quellen und weitere Informationen:

Ted-Talk von Beth Koigi über Majik Water (11.07.2019)

Artikel über Majik Water bei Nairobi Business Monthly (03.08.18)

Blog-Beitrag von One.org über afrikanische Innovationen (28.08.19)

Anwärterliste für den Africa Prize for Engineering Innovation 2019

Website von Majik Water

Website von SolarKoodo

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