Kaum Fortschritte im Kampf gegen Hunger

28.05.2015: Weltweit hungern 795 Millionen Menschen, davon leben 780 Millionen in Entwicklungsländern. G7-Staaten in der Pflicht.

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Kaum Fortschritte im Kampf gegen Hunger

Der Bericht zur Lage der Welternährung (The State of Food Insecurity in the World 2015) von FAO, IFAD und WFP zeigt nach Ansicht unserer Mitgliedsorganisation Welthungerhilfe „kaum Fortschritte in der weltweiten Hungerbekämpfung“, so die Präsidentin der Welthungerhilfe, Bärbel Dieckmann. 

„Setzt sich der Trend der letzten zehn Jahre fort, rückt unser Ziel – eine Welt ohne Hunger bis 2030 – in weite Ferne. Dann wären wir erst nach dem Jahr 2060 so weit.“

Laut FAO, IFAD und WFP hungern immer noch 795 Millionen Menschen, davon leben 780 Millionen in Entwicklungsländern. Mit Blick auf das bevorstehende G7-Gipfeltreffen auf Schloss Elmau am 7./8. Juni fordert Dieckmann: „Die G7-Regierungen müssen eine deutliche Trendwende einleiten, ihre Bemühungen verstärken und die staatlichen Mittel zur Hungerbekämpfung bis 2030 kontinuierlich erhöhen.“

Immer weniger Mittel für den Kampf gegen Hunger

Nach dem von der Welthungerhilfe entwickelten „ODA-Tracker“ (der die staatlichen Entwicklungshilfe-Gelder untersucht) stellen die G7-Staaten insgesamt für Ernährungssicherung und ländliche Entwicklung seit 2010 immer weniger Mittel zur Verfügung. Die Gesamtsumme fiel von 11,3 Milliarden Dollar 2010 auf 8,65 Milliarden 2013. Während die Herausforderungen für die globale Ernährungssicherung nicht zuletzt wegen des Klimawandels zunehmen, stellen die sieben reichsten Nationen immer weniger für diese Zukunftsfrage der Menschheit bereit.

Hunger verletzt das Menschenrecht auf einen angemessenen Lebensstandard (Art. 25 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte), das im Internationalen Pakt über wirtschaftliche, soziale un kulturelle Rechte, Art. 11, nochmals konkretisiert wird: Jeder Mensch hat das Recht, vor Hunger geschützt zu sein. Mehr Informationen zum Zusammenhang zwischen Armut und Hunger und der Verletzung von Menschenrechten finden Sie hier.

Foto: Care Deutschland-Luxemburg e.V.