Der Kontinent Afrika steht in der ersten Reihe des globalen Kampfes gegen den Klimawandel. Obwohl Afrika nur etwa 4 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortet, ist der Kontinent unverhältnismäßig stark von den Folgen des Klimawandels betroffen. Prognosen der Vereinten Nationen zeichnen ein düsteres Bild: Bis 2050 könnten bis zu 86 Millionen Afrikaner*innen durch die Auswirkungen des Klimawandels zur Migration gezwungen sein. Die Länder sehen sich mit extremen Temperaturanstiegen konfrontiert, die das Leben und die wirtschaftliche Stabilität vieler Menschen gefährden. Inmitten dieser Herausforderungen setzen sich afrikanische Länder verstärkt für Umweltbildung und Klimaaktivismus ein, um die nächste Generation auf den Schutz ihrer Zukunft vorzubereiten.Doch warum ist gerade die Aufklärung junger Menschen so entscheidend?Junge Menschen sind die Generation, die am stärksten von den kommenden Klimaveränderungen betroffen sein wird, aber auch die Generation, die die Chance hat, nachhaltige Lösungen zu schaffen. In Afrika wachsen zahlreiche Organisationen und Bewegungen, die Jugendlichen das Wissen und die Werkzeuge an die Hand geben, um aktiv zum Umweltschutz beizutragen.Drei engagierte Initiativen – die Green Generation Initiative in Kenia, Fridays for Future Uganda und die Ghana Youth Environmental Movement – stellen wir euch im Folgenden vor.Bäume pflanzen für eine nachhaltige Zukunft in Kenia Die Green Generation Initiative (GGI) in Kenia, gegründet 2016 von der Umweltaktivistin Elizabeth Wathuti, ist eine Organisation, die jungen Menschen die Möglichkeit bietet, sich aktiv für die Umwelt einzusetzen. Ein zentrales Projekt der GGI ist das Pflanzen von Bäumen, insbesondere Obstbäume, was sowohl die Umwelt schützt als auch zur Ernährungssicherheit beiträgt. Bis 2023 hat GGI bereits über 30.000 Bäume in Kenia gepflanzt und damit nicht nur CO₂ gebunden, sondern auch Lebensräume geschaffen und damit die biologische Vielfalt gefördert. Außerdem integriert sie Umweltbildung direkt in Schulen, wobei Kinder und Jugendliche lernen, wie wichtig der Erhalt natürlicher Ressourcen ist, und ermutigt werden, selbst als Umweltschutzakteure aktiv zu werden.Bildung und Empowerment als Schlüssel in UgandaFridays for Future Uganda (FFU) bringt Bildung und Engagement in Einklang, um Jugendliche in den Klimaaktivismus einzubinden. Mit über 120 Klimabildungsprogrammen an Schulen und regelmäßig stattfindenden interschulischen Klimadebatten erreicht FFU eine große Zahl junger Menschen und bietet ihnen die Möglichkeit, sich mit den Herausforderungen des Klimawandels auseinanderzusetzen. Diese Debatten fördern das kritische Denken und die Argumentationsfähigkeiten der Schüler*innen, während Workshops und Trainingsprogramme das praktische Wissen vermitteln, das sie für eine aktive Rolle im Umweltschutz benötigen. Ein Höhepunkt des Engagements ist das jährliche Jugend-Klimamentoring-Programm, das bereits über 210 Jugendliche mit den notwendigen Fähigkeiten und Kenntnissen ausgestattet hat, um als Führungspersönlichkeiten im Klimaschutz aufzutreten.Praxisorientierter Umweltschutz in GhanaDie Ghana Youth Environmental Movement (GYEM) wurde 2012 von dem ghanaischen Klimaaktivisten Gideon Commey ins Leben gerufen, um junge Menschen in Ghana für den Umweltschutz zu begeistern. GYEM setzt auf praxisorientierte Projekte, die Jugendlichen ermöglichen, direkt in ihren Gemeinden aktiv zu werden. Sie organisieren Abfallmanagement-Projekte und Säuberungsaktionen und fördern den Erhalt lokaler Wasserquellen. Das Pflanzen von Bäumen und die Aufklärung über Wasserschutz sind ebenfalls feste Bestandteile ihrer Programme. Jugendliche erwerben dabei wertvolle Kenntnisse und Fähigkeiten, um eigene Klimaprojekte zu starten und als eine starke Jugendbewegung für den Umweltschutz in Ghana zu wirken. Durch Workshops und Schulungen wird das Bewusstsein für ökologische Verantwortung gestärkt und eine engagierte Jugend aufgebaut, die nicht nur in Ghana, sondern auch darüber hinaus eine nachhaltige Zukunft anstrebt.Afrikas Jugend: Hoffnung und Potenzial für den KlimaschutzDiese Initiativen zeigen eine erfolgreiche Einbindung junger Menschen in den Klimaschutz. Die Aufklärung und das Engagement von Kindern und Jugendlichen ist der erste Schritt zu einem langfristigen Wandel. Sie lernen nicht nur die wissenschaftlichen Grundlagen des Klimawandels, sondern auch wie sie selbst mit anpacken können. Durch ihre Projekte und Bildungsprogramme geben die Green Generation Initiative, Fridays for Future Uganda und die Ghana Youth Environmental Movement jungen Menschen die Möglichkeit, sich aktiv für ihre Zukunft einzusetzen und das Bewusstsein für Umwelt- und Klimafragen in ihren Gemeinschaften zu stärken.Afrika verantwortet nur einen kleinen Anteil der weltweiten Emissionen, zeigt jedoch eine große Bereitschaft, Verantwortung für eine nachhaltige Zukunft zu übernehmen. Lokale Initiativen, die gezielt junge Menschen ansprechen, sind dabei ein entscheidender Faktor. Sie pflanzen nicht nur Bäume, sondern säen Hoffnung und Bewusstsein – für eine Welt, die auch in Zukunft lebenswert bleibt.QuellenGreen Generation Initiative (Zugriff: Dezember 2025)GYEM: Ghana Youth Employment Movement (Zugriff: Dezember 2024)World Bank Group: Climate Change Could Force 216 Million People to Migrate Within Their Own Countries by 2050 (September 2021)Wiener Zeitung: Klima und Afrika - ein Kontinent der Widersprüche (Oktober 2021)