World Vision in Goma: Lebensmittel erreichen Flüchtlinge in Ostkongo

27.11.2012: Trotz heftiger Kämpfe in der DR Kongo erhalten 24.500 Menschen Lebensmittelpakete.

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World Vision in Goma: Lebensmittel erreichen Flüchtlinge in Ostkongo

Nach heftigen Kämpfen in Ostkongo haben Flüchtlinge am Wochenende erstmals wieder humanitäre Hilfe erhalten. Unsere Mitgliedsorganisation World Vision verteilte am Samstag und Sonntag Lebensmittelrationen aus Maismehl, Bohnen, Speiseöl und Salz an rund 24.500 Menschen. Die Lebensmittel kamen aus Lagern in der Region, und das Welternährungsprogramm stellte Lastwagen, um sie zu den Essensausgabestellen zu bringen. Erster Anlaufpunkt war das Flüchtlingslager Mugunga 1 vor den Toren der Stadt Goma. Weitere Verteilungen fanden in dem Lager Lake Vert und in zwei Grundschulen in Goma statt. Die Schulen beherbergen hunderte Familien, die durch den aktuellen Konflikt vertrieben wurden.

In Goma im Osten der Demokratischen Republik Kongo herrscht angesichts des Ultimatums der kongolesischen Regierung an die Rebellen der M23, sich bis Montagabend aus der Stadt zurückzuziehen, gespannte Ruhe. Das berichtete unsere Mitgliedsorganisation, das Kinderhilfswerk World Vision, am Montag. Die Organisation rief die Konfliktparteien dazu auf, endlich die Waffen ruhen zu lassen und in Verhandlungen einzutreten.

„Krieg ist niemals eine Lösung, kommt zur Vernunft und redet miteinander“, forderte Ekkehard Forberg, Friedensexperte bei World Vision Deutschland, die verfeindeten Parteien auf. World Vision zufolge blieben in Goma am Montag viele Banken und Regierungsbehörden geschlossen, nachdem sie geplündert worden waren. Die Rebellenorganisation M23 kontrolliere weiterhin die Stadt. Nach wie vor gebe es kaum Strom und  sauberes Trinkwasser. Der Flughafen von Goma sei ebenfalls geschlossen, so dass derzeit keine Hilfsflüge möglich seien.

Rund 140.000 Menschen sind nach Angaben von World Vision aus umliegenden Städten nach Goma geflüchtet und suchen Unterkunft in Schulen und öffentlichen Gebäuden. In der Umgebung von Goma hätten sich zahlreiche neue Flüchtlingslager gebildet, die vorhandenen Lager seien völlig überfüllt.

Die Versorgung der Menschen wird in dieser Woche fortgesetzt werden. Einige Flüchtlinge, die aus der nördlichen Region um Goma stammen, seien nach Hause zurück gegangen, aber viele Menschen trauten sich nicht, in ihre Heimatdörfer zurückzukehren, berichtete das Kinderhilfswerk. Tausende Menschen seien für Hilfsorganisationen nicht erreichbar, da sie in Folge der kriegerischen Auseinandersetzungen in entlegene Gegenden flüchteten.

Dominic Keyzer, World Vision Advocacy Manager vor Ort, betonte: „Die Verhältnisse in den Lagern sind fürchterlich. Die Menschen leben in Behausungen, die sie sich aus Ästen, Stöcken und Gras zusammengeflickt haben und keinen Schutz vor den täglichen tropischen Regenfällen bieten.“ Die wenigen Habseligkeiten würden ihnen oft noch von den vorbeiziehenden Soldaten genommen. Besonders schlimm sei die Situation der Kinder, die unter Unterernährung leiden. „Viele zeigen die typischen aufgeblähten Bäuche, die auf mangelnde Ernährung hinweisen, viele Kinder weinen vor Hunger“, so Keyzer.

Seit Anfang des Jahres haben die neuen Auseinandersetzungen dazu geführt, dass rund 650.000 Menschen ihre Heimatdörfer verlassen mussten. Etwa 463.000 Flüchtlinge sind nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR in Nachbarländer geflohen. „Die humanitäre Situation in Ost-Kongo ist verheerend“, sagte Forberg. „Wir brauchen dringend weitere Hilfe.“

Mehr Informationen dazu gibt es hier. Neben dem Kinderhilfswerk World Vision Deutschland sind auch weitere Mitgliedsorganisationen von GEMEINSAM FÜR AFRIKA, wie die Deutsche Welthungerhilfe und Oxfam Deutschland vor Ort und leisten humanitäre Hilfe.

Foto: World Vision