Während die Regierungen in Europa darüber diskutieren, wie sie das Leben von tausenden Flüchtlingen retten können, die versuchen, über das Mittelmeer in Sicherheit zu gelangen, hilft das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) und seine Partnerorganisationen in Libyen hunderten Menschen, die auf ihrem Fluchtweg an der libyschen Küste gerettet und inhaftiert wurden. Seit Mitte April wurden über 1.200 Menschen vor der Küste Libyens aus Seenot gerettet und in Internierungszentren der Einwanderungsbehörde gebracht. Einige der Flüchtlinge sind Überlebende einer Gasexplosion in einer Flüchtlingsunterkunft und haben schwere Verbrennungen. Unter ihnen ein zweijähriger Junge und seine Mutter. "Die meisten Nationalitäten sind Somalis, Eritreer, Äthiopier und Sudanesen sowie Menschen aus verschiedenen westafrikanischen Ländern," erklärt UNHCR-Sprecherin Ariane Rummery. Ausländer können in Libyen zwischen einer Woche und 12 Monaten inhaftiert werden, wenn sie keine legalen Aufenthaltsstatus haben. "UNHCR kann die Freilassung von Flüchtlingen und Asylbewerbern normalerweise in wenigen Tagen organisieren, obwohl unsere Kapazität Neuankömmlinge in Libyen zu registrieren durch die jetzigen Sicherheitsbedenken begrenzt ist. Wir bemühen uns auch um die Freilassung von besonders verletzlichen Personen, wie schwangeren Frauen," so Ariane Rummery. Lebensbedingungen besorgniserregend Die Bedingungen in den überfüllten Internierungszentren ist sehr schlecht. In manchen Fällen leben mehr als 50 Menschen in Räumen, die für 25 Menschen eingerichtet sind. Die Temperaturen steigen und Moskitos werden zur Plage. Die medizinische Betreuung und die sanitären Anlagen müssen dringend verbessert werden. Es fehlt an grundlegende Hilfsgütern. Auf Anfrage der lokalen Behörden kann UNHCR in einigen Anstalten Hilfsgüter, wie zum Beispiel Seife oder Kleidung verteilen. Unterstützung von 36.000 Flüchtlingen und 400.000 Binnenvertriebenen Insgesamt sind in Libyen etwa 36.000 Flüchtlinge und Asylbewerber registriert. Die größte Gruppe kommt aus Syrien. Die Menschen leiden unter der steigenden Gewalt und Gesetzlosigket im Land. Außerdem verteilt UNHCR Matratzen, Decken, Kleidung und Küchenutensilien an tausende Binnenvertriebene in Libyen. Nach den Wellen der Gewalt in den vergangenen Monaten wird ihre Zahl auf etwa 400.000 geschätzt. "Wir haben zwei Gemeindezentren in Tripolis und Benghazi und neuerdings ein mobiles medizinisches und soziales Team in Tripolis. Wir haben außerdem eine Hotline, um Menschen bei der Registrierung zu helfen, um finanzielle Unterstützung zu erhalten, Dokumente zu erneuern oder den Inhaftierten zu helfen. Wir errichten eine neue Hotline mit der libyschen Küstenwache, um Informationen über Rettungsaktionen zu erhalten," so Rummery. Foto: Islamic Relief Text: UNO-Flüchtlingshilfe