Menschenrechtsaktivist des Monats: Farai Maguwu

15.06.2015: Der Aktivist dokumentierte Folter und Morde an Minenarbeitern in Simbabwe und sorgte damit für internationale Aufmerksamkeit.

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Menschenrechtsaktivist des Monats: Farai Maguwu

Farai Maguwu ist unser Menschenrechtsaktivist des Monats. Mit unvergleichlichem Einsatz hat es sich Maguwu zu seiner Aufgabe erklärt, Menschenrechtsverletzungen in seinem heimatland Simbabwe aufzudecken und gegen sie vorzugehen. Besonders eindrucksvoll sind seine Nachforschungen zu den menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen in den Diamantenminen von Marange.

2006 wurden die Diamantenfelder im ost-simbabwischen Marange entdeckt. Seitdem florierten illegaler Abbau und Schmuggel. Farai Maguwu dokumentierte mit Vertretern von Human Rights Watch schlimmste Menschenrechtsverletzungen von Zwangarbeit und Prügel bis hin zu Morden an Dorfbewohnern. Die Täter waren Soldaten der ehemaligen und auch aktuellen Regierungspartei ZANU-PF (Afrikanische Nationalunion von Zimbabwe-Patriotische Front). 2010 spürte Farai Maguwu die Repressionen am eigenen Leibe: Nachdem er einem Vertreter des Kimberley-Prozess-Zertifikationssystems (weltweites Kontrollsystem zum Herkunftsnachweis von Diamanten) über die Menschenrechtsverletzungen informierte, wurde Maguwu aus dem Grund, angeblich falsche Inforamtionen über das Militär verbreitet zu haben, festgenommen und gefoltert. Jegliche gesundheitliche Versorgung wurde ihm während seiner Haft verwehrt.

Schlussendlich wurde Farai Maguwu freigesprochen. Durch den Einsatz von Leib und Leben brachte der Aktivist die schrecklichen Menschenrechtsverletzungen im Diamantenabbau in die internationale Öffentlichkeit, sodass die simbabwische Regierung den immer lauter werdenden Forderungen nachgab, die Militärtruppen aus Marange abzuziehen.

Lesen Sie hier mehr zu den damaligen Geschehnissen auf den Diamantenfeldern.

Foto: © Jennifer Strader 2011