Heute ist Welttoilettentag und da darf ein Tabu gebrochen werden. Unsere Mitgliedsorganisation arche noVa hat ihren diesjährigen Tabubrecher gefunden. Der Komiker Olaf Schubert macht mit seiner gewohnt witzigen Art auf ein sehr ernstes Problem aufmerksam. Mit einer exklusiven Videobotschaft spricht er die mangelnde weltweite Versorgung sanitärer Einrichtungen und die Folgen an. "Die Notdurft führt zu Notsituationen", betont er lustig und ernsthaft! Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.Mehr erfahrenVideo laden YouTube immer entsperren Gemeinsam mit dem Komiker nutzt unsere Mitgliedsorganisation arche noVa die Gelegenheit, an eine der ungelösten globalen Krisen zu erinnern: 2,5 Milliarden Menschen leben derzeit weltweit ohne akzeptable Toiletten – mit erheblichen Folgen. Ohne Toiletten geraten Fäkalien und Urin ungeschützt in die Ökosysteme und Trinkwasserreserven. Ohne Toiletten verbreiten sich ungehindert zahlreiche Keime und damit zum Teil tödliche Krankheiten. Durchfallerkrankungen, Cholera, Typhus und Wurminfektionen gehören zu den gefährlichsten Bedrohungen für die Gesundheit der Menschen im globalen Süden.„Für Frauen ist das Problem besonders gravierend, wenn sie ihre Notdurft im Freien verrichten. Im schlimmsten Fall können sie Opfer von Vergewaltigung werden“, ergänzt Sarah Kräß von arche noVa. In den Projektgebieten der sächsischen Hilfsorganisation berichten Frauen regelmäßig von ihren Problemen rund um das Thema Sanitärversorgung. Dabei spiele Scham eine große Rolle. Häufig fühlen sich die Frauen von Blicken verfolgt, wenn sie ein Versteck suchen müssen. „Toiletten bedeuten Würde – das gilt vor allem für Frauen und Mädchen“, so die Projektreferentin von arche noVa. Aus der Not heraus käme es sogar vor, dass Frauen und Mädchen weniger trinken und essen als sie brauchen, um bis zur Dunkelheit ihre Notdurft unterdrücken zu können. Damit gefährden sie massiv ihre Gesundheit.Wie deutlich sich die Situation verbessern lässt, zeigt sich beispielsweise in Mali, wo arche noVa zurzeit an 65 Schulen Wasser- und Sanitäranlagen für 18.000 Kinder und Jugendliche errichtet und Hygieneschulungen durchführt. „Davon profitieren alle, weil die Gefahr von Durchfallerkrankungen deutlich sinkt, ganz besonders hilft es aber den Mädchen“, erläutert Sarah Kräß. „Sie wollen beim Gang zur Toilette unbeobachtet sein und benötigen einen sicheren Schutz ihrer Privatsphäre – vor allem während ihrer Menstruation. In dieser Zeit meiden sie Orte, an denen sie sich nicht waschen können, und gehen deshalb auch nicht zur Schule.“ Die Vereinten Nationen haben in einer Studie ermittelt, dass Mädchen eine 11 Prozent höhere Anwesenheit am Unterricht hätten, gäbe es weltweit ausreichend Schullatrinen.Die Vereinten Nationen haben 2013 den 19. November zum Welt-Toiletten-Tag erklärt. Die 193 Mitglieder der UN-Generalversammlung stimmten geschlossen dem Vorschlag Singapurs zu, diesen Tag dem Kampf für Sanitäranlagen zu widmen. Singapurs Geschäftsträger Mark Neo sagte vor der Abstimmung, ihm sei es egal, wenn darüber Witze gemacht würden, solange "das vorherrschende, ungesunde Tabu" anerkannt würde, das "eine offene und ernsthafte Diskussion" des Hygieneproblems verhindere.Foto: arche noVa