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Nairobis Matatus – Popkultur auf Kleinbussen

In Nairobi sind Matatus die häufigsten Fortbewegungsmittel. Dabei handelt es sich um Kleinbusse, die den öffentlichen Nahverkehr in Kenias Hauptstadt prägen. Wegen der großen Konkurrenz dreht sich alles darum die Kleinbusse so unterschiedlich und auffällig wie möglich zu bemalen und auszubauen.

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Nairobis Matatus – Popkultur auf Kleinbussen

Matatus – die wichtigsten Fortbewegungsmittel Nairobis 

Kenias Hauptstadt Nairobi ist eine ständig wachsende Stadt mit einer einzigartigen Identität. Das zeigt sich auch im öffentlichen Nahverkehr der Stadt. 

Die vier Millionen Einwohnerinnen und Einwohner Nairobis werden tagtäglich von einer großen Menge an Kleinbussen hin- und her transportiert. Diese Kleinbusse haben schon eine große Berühmtheit erlangt und sind unter den Namen Matatus bekannt.  

Konkurrenzkampf wird zu Kreativität 

Über die Zeit hat sich die Matatu-Industrie von einem praktischen Beförderungsdienst hin zu einer blinkenden aufregenden Kultur verwandelt. 

Aber weshalb machen sich die Anbietenden von Matatu-Fahrten so einen großen Aufwand mit dem Ausbau ihrer Busse, wenn diese doch scheinbar nur für den öffentlichen Verkehr gebraucht werden? 

Die Konkurrenz ist groß: Um aus der Menge an verschiedenen Matatus herauszustechen, ließen die Betreibenden immer auffälligere Bilder auf ihre Kleinbusse malen. 

Die Matatus sind mit den unterschiedlichsten Bildern und Schriftzügen geschmückt, von Filmtiteln und -charakteren über Religionsbekundungen, lokalen und internationalen Prominenten und vielen weiteren Motiven ist alles dabei. Auch leuchtende LED-Buchstaben gibt es an einigen Matatus zu bestaunen. 

Ihre Innenräume sind mit hochwertigen Soundsystemen ausgestattet, damit die Kundinnen und Kunden die Musik auf der Fahrt zu ihrem Ziel in bester Soundqualität genießen können. 

Der Matatu-Fahrer Moses glaubt, dass durch die Verzierungen eine ganz bestimmte Altersgruppe von Kundinnen und Kunden angesprochen wird. Ein weiterer Fahrer meint, dass sich die Busse durch die aufwändige Bemalung und Soundanlagen schneller füllen würden und die Menschen somit pünktlicher zur Arbeit kommen.  

Dokumentation der Matatu-Kultur 

Brian Wanyama ist der Gründer von “Matwana Matatu Culture”, einer Organisation, welche sich die Dokumentation der neuen Trends in der Matatu-Industrie verschrieben hat und diese über die Grenzen Kenias bekannt machen möchte. Wanyamas Meinung nach sind Matatu-Fahrten mehr als reine Beförderung.  

Die Matatu-Kultur erreichte schon internationale Aufmerksamkeit durch das Forbes-Magazin, welches die Fahrt mit einem der Kleinbusse jedem Besuchenden Nairobis ans Herz legt und als eine der besten Erlebnisse in der Hauptstadt beschreibt. 

Stetige Veränderung durch popkulturelle Trends 

Da die Kultur der Matatus von popkulturellen Trends beeinflusst wird, verändern sich die Kleinbusse ständig – doch durch Wanyamas Organisation bleiben wenigstens Bilder der Kunstwerke erhalten! 

Übersetzung des Artikels “Nairobi’s Matatus, pimped-up rides like no other” Agak, R. in africanews vom 17.06.2021. 

Datum: 02.07.2021