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Handicap International im Senegal: Lebensqualität von Menschen mit Behinderung verbessern

Ziel des Projekts ist die Entwicklung einer integrativen, nachhaltigen und fairen Gesellschaft, die die Lebensqualität schutzbedürftiger Menschen, einschließlich Menschen mit Behinderung, verbessert und sie auch wirtschaftlich inkludiert.

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Handicap International im Senegal: Lebensqualität von Menschen mit Behinderung verbessern

Ziel des Projekts ist die Entwicklung einer integrativen, nachhaltigen und fairen Gesellschaft, die die Lebensqualität schutzbedürftiger Menschen, einschließlich Menschen mit Behinderung, verbessert und sie auch wirtschaftlich inkludiert.

Niedrige Impfquote in Afrika

In vielen afrikanischen Ländern ist die Impfquote bis heute sehr gering. Jetzt soll Abhilfe geschaffen werden.

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Niedrige Impfquote in Afrika

Impfquoten in Afrika

Trotz des Ziels der WHO (World Health Organization = Weltgesundheitsorganisation) bis Ende September 2021 mindestens 10 Prozent der Menschen in Afrika vollständig geimpft zu haben, erreichten nur 15 afrikanische Länder dieses Ziel. Viele Länder konnten Ende September 2021 nur eine Impfquoten von bis zu 2 Prozent nachweisen. Seychellen und Mauritius hingegen konnten relativ hohe Impfzahlen verzeichnen. 60 Prozent der Bevölkerung sind dort nun vollständig geimpft. Auch Marokko konnte mit einer Impfquote von 48 Prozent das Ziel der WHO übertreffen.

Probleme in der Logistik

Von allen Kontinenten verzeichnet Afrika die geringste Impfquote. Doch woran scheiterte das Impfvorhaben? Zu Beginn dieses Jahres trafen die ersten Impfstofflieferungen ein, gerieten jedoch kurz darauf wieder ins Stocken. Die Ursache dafür lag beim Hauptlieferanten Indien, der den Corona-Impfstoff für AstraZeneca produziert. Nach einem starken Corona-Ausbruch in Indien, mussten die Impfdosen jedoch erst einmal für die eigene Bevölkerung zur Verfügung gestellt werden. Die Folge waren Lieferausfälle, die vor allem Afrika trafen.

Doch nicht nur die spärliche Impfstoffverfügbarkeit führte zu einer geringen Impfquote. Auch die vorhandenen Impfdosen wurden nur zum Teil verwendet. Dieses lässt sich unter anderem auf die teilweise sehr schlechte Infrastruktur und den Mangel an qualifiziertem medizinischem Personal zurückführen. Zusätzlich wurden viele Impfdosen eingelagert, um als Zweitimpfung zur Verfügung zu stehen. Dieses Vorgehen wurde später von der WHO kritisiert, da möglichst viele Erstimpfungen angestrebt werden sollten. Aber auch Konflikte in einigen Ländern wie Äthiopien erschwerten den Vorgang.

Hohe Impfskepsis

Ebenfalls kommt eine verbreitete Impfskepsis hinzu, weshalb Impfangebote nur zögerlich angenommen werden. In Nigeria sollen 23 Prozent der Bewohner einer Impfung skeptisch gegenüberstehen. Die Angst reicht von möglicher Unfruchtbarkeit bis zu einem vermuteten Peilsender in der Impfdosis. Doch gegen solche Fehlinformationen und Verschwörungstheorien vorzugehen ist schwierig.

Während in Nigeria vor allem Fehlinformationen das negative Bild bezüglich der Corona-Impfung prägen, wird in den Nachbarstaaten Niger und Senegal vor allem das Gesundheitsrisiko durch eine Coronainfektion als eher gering wahrgenommen. Die Hälfte der Bevölkerung lehnt folglich die Impfung ab. Ähnlich sieht es in anderen Staaten, wie Nigeria, Sudan, Burkina Faso und der Demokratischen Republik Kongo aus. Hier positioniert sich etwa ein Drittel der Bevölkerung ähnlich zur Impfung. So vielseitig die Einstellungen und Meinungen in vielen afrikanischen Ländern bezüglich der Coronapandemie und – Impfung auch seien mögen, eines haben sie gemeinsam: viele Menschen lehnen die Impfung ab. So mussten schlussendlich viele Impfdosen aufgrund der mangelnden Nachfrage vernichtet werden, obwohl die.

Abhilfe schaffen: Produktionsstätten für Impfstoff in Afrika und Aufklärung

Viele afrikanische Länder sind auf den Import der Impfdosen angewiesen, wodurch sie von anderen Ländern abhängig sind. Um diesem Problem und somit dem Mangel an Impfstoff entgegenzuwirken, sagten sowohl Moderna als auch BioNTech dem Bau einer Produktionsstätte für den mRNA-Impfstoff in Afrika zu. Nun steht die Suche nach einem geeigneten Produktionsstandort an. Es gibt bereits ähnliche Partnerschaften, so arbeiten der US-Hersteller Johnson & Johnson mit der südafrikanische Pharmafirma Aspen zusammen und der chinesische Hersteller Sinovac mit Impfstoffhersteller VACSERA in Ägypten.

Diese Entwicklung könnte ein erster Schritt in Richtung einer höheren Impfdichte sein. Ob diese Vorhaben jedoch die Impfquoten bei der bestehenden großen Impfskepsis stabilisieren werden, bleibt abzuwarten. Diesbezüglich wird eine verstärkte Aufklärung über die Risiken einer Covid19-Erkrankung sowie über die Wirkungsweise der Impfung wichtig sein.

Quellen:

o.A. / Afrika: Impfquote in nur 15 Ländern bei mindestens zehn Prozent in ORF.at vom 30.09.2021 

o.A. / Corona-Impfstoff-Produktion in Afrika läuft an in DW vom 28.10.2021

Eisele, I. / Corona-Impfungen in Afrika: Was läuft schief? in DW vom 03.06.2021

o.A. / „Will kein Versuchskaninchen sein“: Afrikas Impfskepsis wird zum Problem für die Welt in ONLINE FOCUS vom 09.08.2021

Kreative Mathematikerin – Diarra Bousso

Die Designerin und Mathematikern Diarra Bousso benutzt mathematische Formeln, um die Muster für ihr Mode-Label “Diarrablu” zu designen. Sie bezeichnet sich selbst als “kreative Mathematikerin”. Zusätzlich zu ihrem Mode-Label arbeitet sie Vollzeit als Mathematiklehrerin.

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Kreative Mathematikerin – Diarra Bousso

Diarra Bousso wurde im Senegal geboren und ging in der Hauptstadt Dakar zur Schule. Mit 16 erhielt sie ein Stipendium, um in Norwegen ihre Schulausbildung abzuschließen. Danach studierte sie Ökonomie, Statisitk und Mathematik in den USA. Mit nur 22 Jahren war sie bereits Traderin an der Börse. 

Der amerikanische Traum 

Bei der Arbeit an der Börse fühlte sie sich allerdings oft verloren, als eine der wenigen Frauen, Afrikanerinnen und Musliminnen.  Zudem fehlte ihr die Kreativität bei dem Job. So kehrte sie nach kurzer Zeit zurück in den Senegal.  

Ein Unfall wird zum Wendepunkt 

Dort erlitt sie einen schweren Unfall, der einen temporären Gedächtnisverlust und Beschwerden beim Gehen zur Folge hatte. Diese Zeit im Bett nutzte Bousso um sich mit Mode und Design auseinander zu setzen. Ihre Begeisterung für Mode hatte Bousso von ihrer Mutter übernommen, die schon immer sehr elegant gekleidet gewesen war und großen Wert auf ein gepflegtes Äußeres legte. 

Frühe Inspiration durch die Eltern 

Von ihrem Vater nahm Bousso schon in jungen Jahren das Interesse für das Handwerk mit, sie beobachtete Schneiderinnen und Schneider bei ihrer Arbeit und gründete 2013 ihr erstes Mode-Label. Da sie allerdings immer noch zu wenig über die Modeindustrie wusste, und lernen wollte, wie sie funktionierte, besuchte sie Produktionsstätten in China und der Türkei. Dort erhielt sie Einblick in die Lieferketten und Materialbeschaffung. Um Kontakte zur Modewelt zu knüpfen, besuchte sie außerdem die New Yorker und Pariser Fashionweek. 

Boussous erstes Mode-Label hatte keinen sonderlich großen Erfolg und sie entscheid sich stattdessen dazu in Kalifornien Kreative Mathematik an der Stanford Graduate School of Education zu studieren.  

Mathematische Formeln werden zu bunten Mustern  

2015 kam ihr dann die entscheidende Idee für ihren Erfolg: Sie verwendet mathematische Gleichungen, um Muster zu erzeugen. Diese koloriert Bousso und lässt ihre Followerinnen und Follower auf Social Media abstimmen, welche Muster ihnen besser gefallen. Ihr Mode-Label “Diarrablu” ist weltweit erfolgreich. 

Modeschöpferin und Vollzeit-Mathelehrerin 

Bousso bezeichnet sich als kreative Mathematikerin und sieht in ihrer Tätigkeit als Mathematiklehrerin von Jugendlichen einen wichtigen Ausgleich zu ihrer kreativen Arbeit. Im Klassenzimmer würde sie immer die neusten Trends sehen und sei ständig mit der Jugend konfrontiert.  

Nachhaltige Produktion 

Bei ihren Kollektionen orientiert sie sich an den Jahreszeiten, produziert allerdings monatlich, dadurch kann die Produktion besser an die Nachfrage angepasst werden und es bleiben weniger Stücke übrig. Dies ist ein nachhaltiger und ökologischer Produktionsprozess. 

Nachhaltigkeit stellt generell ein wichtiges Thema für Bousso da: ihre Stoffe sind aus pflanzlicher Cellulose, einem natürlichen und abbaubaren Stoff.  

Inspiriert durch den afrikanischen Kontinent 

Ihre afrikanische Herkunft inspiriert die Designerin. Ihre Kleidungsstücke sind klar und elegant geschnitten und erinnern an traditionelle Boubous. Auch Farben, Muster und Motive sind von afrikanischen Symbolen und Farbeschemata inspiriert. 

Quellen: 

Jennings, H. / Meet Diarra Bousso: One of Senegal’s most promising designers in CNN 19.04.2021. 

Müller, K. / Auf ihren Kleidern tanzen Algorithmen: Diarra Bousso bringt moderne Technologie in Afrikas Modeszene in Neuer Zürcher Zeitung vom 06.01.2021.