Update: Hungersnot durch El Niño spitzt sich zu

02.02.2016: Die durch das Wetterphänomen El Niño ausgelöste Hungersnot spitzt sich immer weiter zu.

Die durch das Wetterphänomen El Niño ausgelöste Hungersnot in Äthiopien und dem südlichen Afrika spitzt sich immer weiter zu. Am Wochenende reiste UN-Generalsekretär Ban Ki Moon in die besonders schwer betroffene Region Ziway-Dudga in Äthiopien und rief die internationale Gemeinschaft auf, dem Land finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen, um die "schlimmste Hungersnot seit 30 Jahren zu bekämpfen".

Ban Ki Moon reist in betroffene Gebiete

Um sich einen Überblick über die Situation in Äthiopien zu verschaffen, reiste UN-Generalsekretär Ban Ki Moon in die besonders betroffene Situation Zigway-Dudga. Laut Moon sind bereits jetzt 10 Millionen Menschen in dem ostafrikanischen Land auf Nahrungsmittelhilfen angewiesen, diese Zahl könne sich innerhalb der nächsten Monate verdoppeln, so Ban Ki Moon bei einem Gipfel der Afrikanischen Union (AU) in Äthiopiens Hauptstadt Addis Abeba. Laut der äthiopischen Regierung liegt die Zahl der akut gefährdeten Menschen bereits bei 18 Millionen – einem Viertel der gesamten Bevölkerung. 400.000 Kinder unter fünf Jahren gelten als extrem unterernährt.

Ban Ki Moon lobte den Einsatz der äthiopischen Regierung, die bereits 381 Millionen US-Dollar bereitgestellt habe, um die Folgen der Trockenheit zu bekämpfen. Gleichzeitig betonte er, dass das Ausmaß der Hungersnot zu groß sei, um alleine bewältigt werden zu können. Er rief die internationale Gemeinschaft erneut auf, dem ostafrikanischen Land beiseite zu stehen und finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen.

Nothilfe noch immer nicht gesichert

Von den 1,4 Milliarden US Dollar, die laut den Vereinten Nationen für die Nothilfe in der Region benötigt werden, ist bis jetzt erst weniger als die Hälfte finanziert worden. Grund dafür sei die Vielzahl der Konflikte – wie beispielsweise in Syrien – die verhindere, dass Äthiopien die benötigte Aufmerksamkeit bekomme.

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Auch südliches Afrika schwer betroffen

Auch im südlichen Afrika ist die Lage prekär: in Mosambik, Simbabwe, Malawi und Madagaskar sind 14 Millionen Menschen von Hunger bedroht. Alleine in Mosambik sind bereits jetzt 170.000 Menschen auf Nothilfe angewiesen – und diese Zahl könne in den nächsten Wochen auf bis zu 1,7 Millionen Menschen ansteigen, warnt unsere Mitgliedsorganisation CARE. Der Preis von Reis in Malawi liegt 73 Prozent über dem Durchschnitt und die Lage wird weiter dadurch verschärft, dass Südafrika – der größte Lebensmittelexporteur der Region – selber die schlimmste Dürre seit Beginn der Wetteraufzeichnung 1904 erlebt und deshalb nicht liefern kann.

„Im besonders von Dürre betroffenen Süden Mosambiks reichen vorhandene Nahrungsmittel kaum noch aus. Die Ernte des Vorjahres war bereits dürftig. In diesem Jahr sieht die Situation wegen zu wenig Regen während der Saatzeit noch düsterer aus“, erklärt Marc Nosbach, Länderdirektor von CARE Mosambik. „Frauen sind bereits dazu gezwungen, Wasser aus Straßenpfützen zu schöpfen, weil nahegelegene Wasserstellen ausgetrocknet sind. Viele Familien lassen Mahlzeiten aus und essen Wildfrüchte, um ihr Überleben zu sichern.“

Auslöser ist das Wetterphänomen El Niño

Schuld für die verheerende Hungersnot in Äthiopien und im südlichen Afrika ist das Wetterphänomen El Niño, das in diesem Jahr stärker als je zuvor ausfällt. El Niño sorgt in einigen afrikanischen Staaten für extreme Trockenheit, in anderen wiederum für sintflutartige Regenfälle, die die Ernten zerstören. In Äthiopien sind die Ernteerträge um 50 bis 90 Prozent zurückgegangen.

Weitere Informationen zu der Situation in Äthiopien und im südlichen Afrika finden Sie hier.

Foto: Lule Dubet Ethiopia, Gurgur, Sitti zone, Somali region, December 2015 von WFP/Melese Awoke, CC BY-SA 2.0

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