Wie viel Erde verbraucht der Lebensstil eines Menschen?

05.06.2014: Zum Internationalen Umwelttag: Wie können wir so leben, dass für alle genug da ist?

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Wie viel Erde verbraucht der Lebensstil eines Menschen?

Wir müssen die Erde, auf der wir leben schützen. Wir müssen Ressourcen so nutzen, dass sie uns nicht ausgehen. Denn ohne eine ausreichende Schonung der natürlichen Ressourcen ist mittel- und langfristig kein menschenwürdiges Leben auf der Erde möglich. Ohne ökologische Nachhaltigkeit können Erfolge im Kampf gegen die Armut nur von kurzer Dauer sein. Wir können nicht weiter Wälder abholzen und fossile Brennstoffe benutzen. Wir müssen unsere Ressourcen schonen! Dazu gehört auch unseren eigenen persönlichen Rohstoffverbrauch zu kennen, zu überdenken und unseren Lebensstil entsprechend umzustellen.

Anlässlich des Internationalen Umwelttags möchten wir auf unseren Ressourcenverbrauch aufmerksam machen:

Ein/e Europäer/-in verbraucht durchschnittlich 43 kg Rohstoffe pro Tag[1]. In den letzten 50 Jahren haben wir mehr Güter und Ressourcen verbraucht, als alle Generationen vor uns zusammen. Natürliche Ressourcen sind jedoch nicht unendlich vorhanden. Wasser, Boden, Luft, Rohstoffe, aber auch unsere Wälder und die Artenvielfalt sind die Lebensgrundlage unserer Erde, ihre Tragfähigkeit ist begrenzt. Diskutiert wurde das in den letzten Jahren anhand der schwindenden Ölreserven, doch viel existentieller ist der Verbrauch von Wasser, fruchtbarem Boden und sauberer Luft – ohne sie ist ein Leben nicht möglich!

Wie viel Erde verbraucht der Lebensstil eines Menschen?

Die Antwort auf diese Frage kann durch die Berechnung des „ökologischen Fußabdrucks“ anschaulich gemacht werden. Mit ihm werden die Ressourcen ermittelt, die ein Mensch in seinem Alltag verbraucht – für Wohnen, Energieverbrauch, Ernährung, Fortbewegung und Konsum. Alle natürlichen Rohstoffe benötigen Platz zum Nachwachsen, nicht nur unsere Lebensmittel. Wir brauchen beispielsweise Wälder, um das CO2 zu binden, dass wir produzieren. Der ökologische Fußabdruck macht diesen Flächenbedarf deutlich. Interessant ist es dabei, den Flächenbedarf von Menschen aus Afrika und Europa einmal zu vergleichen: Laut dem Bericht des Footprintnetworks aus dem Jahr 2012 beträgt der durchschnittliche ökologische Fußabdruck eines Menschen aus Europa 4,0 ha pro Jahr, der eines Menschen aus Afrika nur 1,4 ha pro Jahr. Gleichzeitig ist festzustellen, dass immer mehr Staaten der Welt „aufholen“. Auch Südafrikaner und Brasilianer, Inder oder Chinesen möchten besser leben, am besten so „üppig“ wie die (meisten) Menschen in den USA oder in Europa. Wer will es ihnen verdenken? Doch dafür reicht die „Biokapazität“ unserer Erde nicht aus.

Es stellt sich zwangsläufig die Gerechtigkeitsfrage: Wie können wir so leben, dass für alle genug da ist und das nicht nur für den Moment, sondern auch in Zukunft?

Bild: GEMEINSAM FÜR AFRIKA

[1] nach Agrar-Koordination, KonsUmwelt, Verantwortungsvoller Konsum: www.konsum-welt.de