Wolken des Todes

05.07.2012: Zusätzlich zur Dürrekatastrophe werden die Menschen im Sahel von einer Heuschreckenplage bedroht.

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Wolken des Todes

Die Gefahr kommt aus der Luft: Besonders im Niger und in Mali müssen die von der Dürre betroffenen Menschen jetzt auch noch gegen eine weitere Plage kämpfen: Aus den nördlich gelegenen Nachbarländern Libyen und Algerien haben sich große Schwärme von Wüstenheuschrecken auf den Weg nach Süden gemacht.
Das Internationale Kinderhilfswerk World Vision, Mitgliedsorganisation bei GEMEINSAM FÜR AFRIKA, berichtet von riesigen Schwärmen im Norden Nigers und entlang der nigrischen Grenzen zum Tschad und zu Mali. „Meine Kollegen vor Ort nennen diese Schwärme „Wolken des Todes“, denn sie sehen nicht nur bedrohlich aus. Sie bringen tatsächlich für viele Menschen den Tod“, sagt Michael Reich, Experte für Katastrophenhilfe von World Vision. Die Heuschrecken vernichten ganze Felder und Gemüsegärten.
Die Schwärme stammen aus den Wüstengebieten im nördlichen Afrika. Früher konnte ihre jährliche Ausbreitung zum Ende des Frühlings dort effektiv bekämpft werden. Doch wegen der gewaltsamen Auseinandersetzungen in Libyen und der ebenfalls unsicheren Situation in anderen Teilen des Sahel konnten sich die Heuschrecken in diesem Jahr ungehindert auf ihren Weg Richtung Süden machen.
„Für die Bauern dort bedeutet das: Die dringend erwartete neue Ernte ist in höchster Gefahr. Wir müssen Verluste, die durch Heuschreckenschwärme entstehen, schnell ausgleichen. Sonst verschlimmert sich die schon existierende Hungerkrise drastisch.“
Derzeit sind in der Sahelregion bis zu 18 Millionen Menschen von einer Hungerkrise betroffen. Bereits jetzt leidet ein großer Teil der Bevölkerung unter akuter Mangelernährung. World Vision istbereits aktiv und verteilt an die Menschen dort Lebensmittel und Saatgut und schult Bauern in nachhaltiger Landwirtschaft.
Details zur Heuschreckenplage (PDF) und zu den Aktivitäten von World Vision finden Sie hier.

(Foto: [nivs] CC BY-SA 2.0)