Der Konflikt in der Zentralafrikanischen Republik setzt sich trotz der Intervention afrikanischer und französischer Truppen fort. Auch die neue gewählte Übergangspräsidentin Catherine Samba-Panza konnte bisher keine Beruhigung erreichen. Die Situation in der Zentralafrikanischen Republik bleibt dramatisch. Weder die Eingreiftruppe der Afrikanischen Union, noch das französische Kontingent von 1.600 Soldaten konnten der Gewalt ein Ende setzen. Allein am vergangenen Sonntag sollen in Bangui zehn Menschen gewaltsam ums Leben gekommen sein. Vor allem unkontrollierte Gruppen protestierender und plündernder Menschen sorgen immer wieder für Zwischenfälle in der Hauptstadt des Landes. Soldaten der Eingreiftruppe aus Ruanda erschossen zudem am Wochenende eine Person nachdem ein wütender Mob versuchte in ein vornehmlich muslimisches Viertel einzudringen. Dennoch ist die Situation in Bangui besser unter Kontrolle als in vielen ländlichen Gebieten. Dort kommt es immer wieder zu Auseinandersetzungen der verfeindeten Milizen der Anti-Balaka und der Seleka. Während die Seleka von den ankommenden Eingreiftruppen aus der Hauptstadt vertrieben wurden, reißen die Berichte über von ihnen ausgeübte Gewalt nicht ab. Schon beim Abzug aus Bangui sollen sie mehrere Zivilpersonen zum Transport von Munition und Lebensmitteln für den Konvoi gezwungen haben. Auf ihrem Weg in Richtung Norden des Landes kam es zudem mehrfach zu Massakern in verschiedenen Dörfern. Ebenso beunruhigend sind Berichte über eine Zusammenarbeit von Seleka-Milizen und Tschadischen Soldaten der Friedensmission der Afrikanischen Union. Die Zahl der Flüchtlinge in benachbarte Staaten nimmt daher weiter zu. So sollen in den letzten zehn Tagen circa 9.000 Menschen nach Kamerun geflohen sein. Über 90.000 Menschen aus der Zentralafrikanischen Republik haben dort in Flüchtlingslagern, in privaten Unterkünften und in Kirchen und Moscheen Schutz gefunden. Insgesamt sind dem UNCHR zufolge seit Beginn der Unruhen 2012 fast 250.000 Menschen aus der ZAR geflohen. Der Großteil dieser Menschen zählt zum muslimischen Teil der Bevölkerung. Auch viele Muslime anderer Nationalitäten sind gezwungen das Land angesichts der Gewalt zu verlassen. Am Freitag, 7.02., riefen die Vertreter der großen Religionsgemeinschaften des Landes zu einem Gewaltverzicht und friedlicher Kooperation auf. Der Ruf nach einem Ende der Gewalt kommt zeitgleich mit der Ankündigung des Internationalen Gerichtshofes in Den Haag Ermittlungen gegen die Verursacher der Verbrechen einzuleiten. Interims-Präsidentin Samba-Panza kündigte an, diesen Ermittlungen nicht im Wege zu stehen. Hintergrundinformationen zu diesem Thema finden sie hier und hier.