Zehn Erfindungen aus Afrika für Afrika

29.06.2016: Diese zehn Innovationen aus Afrika beschäftigen sich allesamt mit verschiedenen Herausforderungen des afrikanischen Kontinents und suchen Lösungsansätze.

Oft haben wir schon über die eindrucksvollen Erfindungen berichtet, die tagtäglich in den Ländern Afrikas entstehen. Tausende schlaue Köpfe denken sich Lösungen aus, um Herausforderungen des afrikanischen Kontinents anzugehen und zu überwinden. Die besten dieser Innovationen wurde jetzt bei der fünften Verleihung des „Innovation Prize for Africa“, die unter dem Motto „Made in Africa“ steht, gekürt. 985 Ideen wurden eingereicht und in intensiver Arbeit auf die 10 besten heruntergefiltert. Diese zehn zukunftsweisenden Ideen stellen wir vor.

1. Api-Palu, Benin

Dr. Valentin Agon aus Benin räumte mit seiner bahnbrechenden Erfindung den ersten Platz des IPA ab, der mit 100.000 US-Dollar dotiert ist. Er entwickelte das auf pflanzlicher Basis basierende Anti-Malaria Medikament Api-Palu. Es ist weitaus günstiger als andere Medikamente und mittlerweile in Benin, Burkina Faso, Tschad und in der Zentralafrikanischen Republik auf dem Markt. Agon hatte rund 16 Jahre an dem Medikament gearbeitet. Mit dem Preisgeld möchte er die Produktion von Api-Palu steigern und 2017 weitere Märkte des afrikanischen Kontinents erschließen. Malaria ist in Subsahara-Afrika weltweit am meisten verbreitet, 90 Prozent der Todesfälle ereignen sich dort und alle 30 Sekunden stirbt ein Kind durch Malaria.

Weitere Informationen zu Api-Palu

2. Exatype, Südafrika

Den zweiten Platz erhielt die Software “Exatype”, die von der Südafrikanerin Imogen Wright entwickelt wurde. Mit Exatype kann getestet werden, ob HIV-positive Patienten Resistenzen gegen antiretrovirale Medikamente besitzt, mit denen eine HIV-Infektion oft behandelt wird. Exatype kann anhand von DNA-Proben auswerten, ob eine Person eine solche Resistenz hat und im Falle einer Resistenz können alternative Methode in Erwägung gezogen werden.

Weitere Informationen zu Exatype

3. UMT (Urintest für Malaria), Nigeria

Auch den dritten Platz des IPA belegte eine Innovation, die sich mit dem Thema Malaria befasst. Dr. Eddy Agbo aus Nigeria hat einen Urintest entwickelt, mit dem eine Malaria-Infektion in weniger als 25 Minuten nachgewiesen werden kann. Oftmals werden Patienten, die Fieber haben, direkt mit Anti-Malaria Mitteln behandelt, auch wenn keine Infektion vorliegt, was schwere Nebenwirkungen haben kann. Falls jedoch zu lange mit einer adäquaten Behandlung gewartet wird, da Malaria nicht frühzeitig erkannt wird, kann es zu Komplikationen wie Nierenversagen, Ansammlung von Flüssigkeit in der Lunge oder einer Anämie kommen. UMT soll die Diagnostik revolutionieren und somit den Kampf gegen Malaria beflügeln.

Weitere Informationen zu UMT.

4. Tuteria, Nigeria

Tuteria ist eine Plattform, auf der sich Menschen gegenseitig austauschen und zusammen lernen können. Entwickelt wurde das Konzept von dem Nigerianer Godwin Benson. Außerdem besteht die Möglichkeit, mit qualifizierten Tutoren Kontakt aufzunehmen und Nachhilfestunden zu arrangieren. Tuteria deckt eine große Bandbreite an Themen ab, in denen Nachhilfeunterricht angeboten wird – von Englisch über Mathematik bis hin zu Kochkursen und Musikunterricht.

Weitere Informationen zu Tuteria.

5. Green Tower – Südafrika

Der sogenannte “Green Tower” wurde in Südafrika von dem Start-up Eco-V entwickelt und bietet eine Möglichkeit, Wasser mit Solarkraft zu erhitzen und Solarkraft gleichzeitig auch zu nutzen, um Klimaanlagen zum Laufen zu bringen. Laut dem Erfinder könnte der Green Tower den Stromverbrauch von Haushalten um rund 90 Prozent senken und wäre damit eine sehr effiziente Möglichkeit, die Stromversorgung in vielen Ländern Afrikas zu verbessern.

Weitere Informationen zu dem Green Tower.

 6. Tryctor, Nigeria

Der sogenannte Tryctor – eine Mischung aus Fahrrad und Traktor – wurde von dem Nigerianer Olufemi Odeleye entwickelt. Der drei-rädrige Tryctor ist kleiner als übliche Traktoren und kostengünstiger. Er soll es Kleinbauern erleichtern, für geringes Geld moderne Anbaumethoden umzusetzen. 60 bis 70 Prozent der Bauelemente des Tryctor werden in Nigeria produziert.

Weitere Informationen zu dem Tryctor .

7. Aceso, Südafrika

Aceso ist ein Gerät, das von Dr. Kit Vaughan in Südafrika entwickelt wurde, um die Mammografie zur Früherkennung von Brustkrebs bei Frauen zu verbessern. Es kombiniert Ultraschall und Röntgenaufnahmen in einer Maschine. Konventionelle Röntgengeräte haben oftmals Probleme eine Krebserkrankung zu erkennen, wenn das Bindegewebe zu dicht ist. Aceso soll diese Problematik jetzt aufheben. Aceso wurde bereits in zwei erfolgreichen klinischen Studien mit 120 Frauen getestet.

Weitere Informationen zu Aceso.

8. Safi Sarvi Organics, Kenia

Safi Saryi Organics ist ein Düngermittel, das rein biologisch ist und Ernteabfälle nutzt. Erfunden wurde es von dem Kenianer Samuel Rigu, um eine bezahlbare Alternative zu teuren, importierten Düngermitteln zu finden. Die importierten Düngermittel sind oftmals zu teuer für Kleinbauern, die sich in der Folge gezwungen sehen, zu billigen Alternativen zu greifen, die den Pflanzen schaden. Safi Saryi Organics soll dieses Problem überwinden und eine Alternative bieten, die sowohl bezahlbar als auch pflanzenschonend ist.

Weitere Informationen zu Safi Saryi Organics

9. Power Guard – Südafrika

Im südafrikanischen Stromnetz kommt es immer wieder zu Stromausfällen, insbesondere während Hauptbelastungzeiten, wenn das Netzt zu sehr beansprucht wird. Der Power Guard, der von dem Südafrikaner Johan Theron entwickelt wurde, soll dabei helfen, den Stromverbrauch von einzelnen Haushalten zu dokumentieren. Das System gibt dem Nutzer an, wieviel Strom er für alltägliche Aktivitäten braucht und an welchen Stellen der Stromverbrauch reduziert werden kann. So sollen Stromausfälle in den Hauptbelastungszeiträumen verhindert werden.

Weitere Informationen zum Power Guard.

10. PLPAK, Ägypten

Der Ägypter Dr. Youssef Rashed entwickelte die sogenannte Plate Package-Software (PLPAK), die Baupläne analysieren und auf ihre Qualität prüfen kann. Ziel der Software ist es, Fehler bei Bauarbeiten vorzeitig zu erkennen und somit zu verhindern. Regelmäßig kommt es bei Großbauprojekten in Afrika zu Unfällen oder fehlerhaften Baustrukturen, die zu dem Zusammenbruch von Häusern führen können.

Weitere Informationen zu der PLPAK-Software

Weitere Informationen zu dem Innovation Prize for Africa.

Foto: Start-ups, Entrepreneurship, Ideas, von pixabay, CCO Public Domain

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