Wahlen in der Zentralafrikanischen Republik

11.01.2016: Der erste Wahlgang in den Präsidentschaftwahlen der Zentralafrikanischen Republik brachte keine Entscheidung. Eine Stichwahl soll nun den Sieger hervorbringen.

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Wahlen in der Zentralafrikanischen Republik

Am 30. Dezember fanden in der Zentralafrikanischen Republik (ZAR) die Parlaments- und Präsidentschaftswahlen statt. In dem ersten Wahlgang gelang es allerdings keinem der rund dreißig Kandidaten sich eine absolute Mehrheit zu sichern. Am 31. Januar treten die zwei Favoriten und Ex-Premierminister Anicet-Georges Dologuélé und Faustin-Archange Touadéra in einer Stichwahl erneut gegeneinander an.

Stichwahl zwischen Dologuélé und Toaudéra

Nach dem ersten Wahlgang stehen zwei Favoriten fest: der Ökonom Anicet Georges Dologuélé erreichte 24 Prozent der Stimmen und der ehemalige Mathematikprofessor Faustin-Archange Toudéra konnte rund 19 Prozent der Stimmen für sich gewinnen. Beide Kandidaten hatten in der Vergangenheit das Amt des Premierministerer der ZAR inne. Während Dologuélé von Anfang an als einer der Favoriten gehandelt wurde, waren die vielen Stimmen für Toudéra auch für internationale Beobachter eher eine Überraschung. Die Stichwahl am 31. Januar zwischen den beiden Kandidaten soll nun darüber entscheiden, wer das Amt der Übergangspräsidentin Catherina Samba-Panza antritt. Ihre Amtszeit war durch die Verfassung zeitlich begrenzt, wodurch sie nicht bei den jetzigen Wahlen antreten konnte.

Chaotische Wahlverhältnisse

Der erste Wahlgang fand unter chaotischen Verhältnissen statt. Viele der Wähler mussten stundenlang in langen Schlangen warten, um ihre Stimme abzugeben. Ein Großteil der Wahllokale öffnete erst verspätet ihre Türen und vielmals fehlten Stimmzettel. Außerdem wurden einige der Wahllokale kurzfristig in für gefährlich geltende Stadtteile der Hauptstadt Bangui verlegt. Nichtsdestotrotz liefen die Wahlen, in dem stark von Konflikten betroffenen Land, weitgehend friedlich und gewaltfrei ab.

Hoffnung auf Frieden

Trotz der chaotischen Wahlverhältnisse gilt die Wahl als wichtiger Schritt in Richtung Demokratie und Frieden. Die Wahlbeteiligung in dem kleinen zentralafrikanischen Staat lag mit 79 Prozent sehr hoch. Zwei Millionen der rund fünf Millionen Bewohner der ZAR waren wahlberechtigt. Die Zentralafrikanische Republik gehört zu einem der ärmsten Staaten der Welt.

Seit 2013 anhaltende Gewalt

Seit der ehemalige Präsident François Bozizé im März 2013 von Putschisten der muslimischen Séléka-Bewegung abgesetzt wurde, kommt es in der ZAR immer wieder zu gewalttätigen Auseinandersetzung. Rund 1000 Menschen starben seitdem bei Kämpfen zwischen den muslimischen Séléka-Rebellen und den christlichen Anti-Balaka Milizen.

Der Konflikt hat mittlerweile rund eine Million Menschen zur Flucht gezwungen. Rund die Hälfte von ihnen hat Zuflucht in den Nachbarstaaten der Zentralafrikanischen Republik gefunden. Das UN-Ernährungsprogramm WFP geht davon aus, dass 1,6 Millionen Menschen in der Zentralafrikanischen Republik mittlerweile auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen ist.

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