Afrikanische Wissenschaftlerinnen, die du kennen solltest: Francine Ntoumi

Ob Malariaforschung, der Kampf gegen Geschlechterungerechtigkeit in der Wissenschaft oder der Aufbau von Forschungsstrukturen in Zentralafrika – seit über drei Jahrzehnten wirkt die preisgekrönte Immunologin Francine Ntoumi an den Schnittstellen globaler Gesundheits- und Forschungspolitik.

Francine Ntoumi ist Professorin und Doktorin für Immunologie und Molekulare Epidemiologie an der Universität Marien-Ngouabi in Brazzaville, Republik Kongo. Ihr wissenschaftlicher Schwerpunkt ist die Erforschung von Malaria. 2008 gründete sie die Kongolesische Stiftung für Medizinische Forschung (FCRM). Ziele der Stiftung sind die medizinische Forschung in der Republik Kongo voranzubringen, insbesondere durch die Bekämpfung von Infektionskrankheiten, die Verbesserung von Forschungsbedingungen und die Förderung von Wissenschaftler*innen. Seit 2009 engagiert sich Ntoumi für den Aufbau von Strukturen in der biomedizinischen Forschung in Zentralafrika, unter anderem über das Central Africa Network on Tuberculosis, HIV/AIDS and Malaria (CANTAM) sowie dem panafrikanische Netzwerk PANDORA-ID-Net.

Mit ihrer Arbeit hat Ntoumi den wissenschaftlichen Wandel in Zentralafrika maßgeblich mitgestaltet. Durch ihr vielseitiges Auftreten als Mitglied zahlreicher wissenschaftlicher Ausschüsse und Netzwerke ist sie sowohl national als auch international angesehen und aktiv. Beispielsweise ist Ntoumi Teil der International AIDS Vaccine Initiative und des Gremiums für neue Technologien der Afrikanischen Union. Seit 2024 ist sie zudem nationale UNICEF-Botschafterin der Republik Kongo. Für ihr Engagement im Aufbau von Netzwerken zur Bekämpfung von Infektionskrankheiten in Afrika erhielt Ntoumi als erste Frau aus Subsahara-Afrika, unter anderen den Georg-Forster-Forschungspreis.

In ihrer Rolle als Vorsitzende des Fachbereichs engagiert sie sich aktiv für die Förderung und Sichtbarkeit von Frauen in den traditionell männlich dominierten MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik). Dank ihres Einsatzes sind heute viele Wissenschaftlerinnen im MINT-Bereich der UNN tätig. Darüber hinaus gründete sie eine Abteilung der länderübergreifenden Organisation OWSD (Organisation for Women in Science for the Developing World) an der UNN. Sie organisiert Workshops für junge Wissenschaftlerinnen und führt MINT-Kurse in ländlichen Regionen durch, um Mädchen zu ermutigen, ihren eigenen Weg in der Wissenschaft zu gehen.Das Engagement der Wissenschaftlerin geht jedoch weit über die Forschung hinaus. Sie kämpft gegen stereotype Geschlechterrollen in der Wissenschaft und fordert bessere Strukturen zur Förderung von Frauen. Für sie ist klar: „Es ist inakzeptabel, dass in der Demokratischen Republik Kongo nur 12  Prozent der Wissenschaftler*innen weiblich sind“. Ntoumi fordert nicht nur Repräsentation, sondern auch strukturelle Veränderung in Form von gezielter Nachwuchsförderung, geschlechtersensiblen Karrierewegen und bewusster Personalpolitik. Ein weiterer Teil des Wandels beginnt mit dem Schaffen von Vorbildern sowie dem Ermutigen und Inspirieren junger Mädchen und Frauen. 2014 startete sie deshalb das Programm „Frauen und Wissenschaft“ im Rahmen der FCRM. Unter dem Motto „Forschung zu einer weiblichen Ambition machen“ organisiert die Stiftung Sensibilisierungsmaßnahmen an Schulen, Plakatkampagnen für die breite Öffentlichkeit sowie Fernseh- und Radiobeiträge. Eine weitere wichtige Maßnahme ist die Vergabe von Stipendien und Auszeichnungen an kongolesische Wissenschaftlerinnen.In ihrer Rolle als Vorsitzende des Fachbereichs engagiert sie sich aktiv für die Förderung und Sichtbarkeit von Frauen in den traditionell männlich dominierten MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik). Dank ihres Einsatzes sind heute viele Wissenschaftlerinnen im MINT-Bereich der UNN tätig. Darüber hinaus gründete sie eine Abteilung der länderübergreifenden Organisation OWSD (Organisation for Women in Science for the Developing World) an der UNN. Sie organisiert Workshops für junge Wissenschaftlerinnen und führt MINT-Kurse in ländlichen Regionen durch, um Mädchen zu ermutigen, ihren eigenen Weg in der Wissenschaft zu gehen.

Ntoumi trägt somit nicht nur zur Forschung über Viruskrankheiten wie Malaria bei, sondern ist Wegbereiterin für den Wandel grundlegender struktureller Probleme im Rahmen von Wissenschaftsförderung in Zentralafrika sowie der Wahrnehmung und der Unterstützung von Frauen in der Wissenschaft.uen.

Quellen

cercle: Francine Ntoumi, Fondation Congolaise pour la Recherche Médicale, Republic of Congo (September 2025)

IDDO – Infectious Diseases Data Observatory: Professor Francine Ntoumi (September 2025)

Nature Africa: Francine Ntoumi: Improving opportunities for female scientists in Central Africa, How a Congolese Foundation supports the development of women scientists (Oktober 2024)

Publications EDCTP: Interview Prof. Francine Ntoumi (Juni 2020)

Verfasst am 22. September 2025

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