Corona steigert die Innovationskraft in Afrika

Afrikas Programmiererinnen und Programmierer entwickeln innovative Technologien für den Kampf gegen die Covid-19 Pandemie.

Weitersagen

Digitale Innovationen gegen Covid-19

Corona steigert die Innovationskraft in Afrika

In Deutschland musste bei der Einreise aus einem anderen Land bis vor Kurzem noch ein Papierformular ausgefüllt werden, um die Frage zu beantworten, ob ein negativer Coronatest vorliegt. Zum Vergleich: In Simbabwe kann diese Frage mit Hilfe eines QR-Codes auf dem Handy beantwortet werden, der bei der Grenzkontrolle gescannt wird. 

2020 untersuchte die WHO (Weltgesundheitsorganisation) 1.000 Technologien, die Möglichkeiten zur Bekämpfung der Corona-Pandemie schufen. 12% der untersuchten Technologien stammen aus Afrika. Der WHO-Mitarbeiter Moredreck Chibi, gibt an, dass die junge Bevölkerung Afrikas ein Grund für die schnelle Entwicklung von technischen Innovationen ist. Es gibt viele gut ausgebildete und innovative Programmiererinnen und Programmierer. Auch die gut ausgebaute Internetinfrastruktur in vielen Ländern Afrikas trägt zu den Erfolgen bei. In Ghana gab es bspw. schon seit April 2020 eine Corona-App, in Deutschland erst ab Juni.   

Unter der Schnelligkeit der Entwicklung litt allerdings der Datenschutz der ghanaischen Corona-App: Die Bewegungsdaten der Bevölkerung werden direkt an die Regierung übermittelt. Datenschutzprobleme können die Akzeptanz neuer Technologien bei der Bevölkerung verringern. 

Doch auch bereits existierende Technologien wurden weiterentwickelt und an die aktuelle Situation angepasst: so konnten bspw. Gesundheitsapps durch Selbstdiagnose-Tools erweitert werden. Eine Innovation aus Kenia machte es möglich, die Kontaktnachverfolgung in Kleinbussen zu ermöglichen, indem die Handy-Überweisungen der Fahrkartenkäufe verwendet wurden. Neben Kenia sind auch Ruanda, Südafrika und Nigeria sehr aktiv in der Technikbranche, so Chibi.  

Innovationen aus Afrika bekommen größere globale Relevanz. Dadurch wird es für mehr und mehr Tech-Firmen interessant, in Afrika zu investieren. Dieses Potenzial kann allerdings nur voll ausgeschöpft werden, wenn Probleme wie hohe Logistik- oder Personalkosten und die Korruption gelöst werden.