Flüchtlingsausweis

16.09.2015: Sobald Flüchtlinge in einem Flüchtlingslager ankommen, erhalten sie einen Flüchtlingsausweis.

Sobald Flüchtlinge in einem Flüchtlingslager ankommen, müssen sie sich registrieren und erhalten anschließend einen Flüchtlingsausweis. Dieser überträgt ihnen bestimmte Rechte und Pflichten und verleiht Zugang zu Gütern der Grundversorgung wie Nahrungsmittel, Wasser oder medizinische Behandlung. Dieses Ausweis-System ist in vielen Flüchtlingscamps weltweit wie in Kenia, Ruanda, Sudan, Bangladesch oder Malaysia verbreitet. Auch in dem Flüchtlingscamp Kakuma, das GEMEINSAM FÜR AFRIKA im September besuchte, wird die Verteilung von Gütern auf diese Weise geregelt.

Jedem Flüchtling stehen bestimmte Rationen an Lebensmitteln, wie zum Beispiel Reis, Bohnen und Okra zu. Die Flüchtlingsausweise sind biometrisch, das heißt ihre Besitzer können sich beispielsweise auch über einen Fingerabdruck identifizieren, und bekommen so Zugang zu Nahrungsmitteln. So kann bei der Nahrungsmittelvergabe festgestellt werden, wer seine Rationen schon erhalten hat und wem sie noch zustehen.

Durch die Flüchtlingsausweise können sich Flüchtlinge in Kakuma zusätzlich Kochherde aus Lehm beschaffen, die von anderen Camp Bewohnern hergestellt wurden.

Zusätzlich von den Ausweisen, die für die Rationierung von Hilfsgütern genutzt werden, gibt es spezielle Ausweise, die das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) ausstellt. Im Südsudan erhalten Flüchtlinge, die diesen Ausweis besitzen, Zugang zu medizinischer Versorgung in öffentlichen Krankenhäusern. Außerdem garantieren die UNHCR-Ausweise beispielsweise im Sudan südsudanesischen Flüchtlingen ein Bleiberecht.

Foto: Trappe/GEMEINSAM FÜR AFRIKA

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