Ghana: Schutz vor Kinderhandel sowie Früh- und Zwangsheirat
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Ghana: Schutz vor Kinderhandel sowie Früh- und Zwangsheirat
In der Nordregion Ghanas leben fast 90% der Bevölkerung in ländlichen Gebieten. Verbreitete Armut, ein geringer Bildungsstand und wenig Aufklärung über die Gefahren für Kinder führen dazu, dass schädliche Praktiken, wie Kinderhandel (derzeit die drittgrößte kriminelle Aktivität weltweit) und Frühheirat, weit verbreitet sind. In der Projektregion wird jedes vierte Mädchen vor seinem 18. Geburtstag verheiratet. Damit verbunden sind sexuelle Ausbeutung, Frühschwangerschaften sowie häufige Schulabbrüche unter Mädchen – mit weitreichenden Folgen! Weniger als ein Drittel der Bevölkerung ist alphabetisiert und lediglich 37% davon sind Frauen. Trotz nationaler Gesetze, die Früh- und Zwangsheirat verbieten, werden in der Praxis oft weder Alter noch Zustimmung des betroffenen Mädchens berücksichtigt, dem dadurch die Chance auf (Aus-)Bildung und eine selbstbestimmte Zukunft genommen wird.
Unsere Mitgliedsorganisation Kinderrechte Afrika e.V. setzt sich in der nördlichen Region Ghanas für die Förderung des Schutzes vor Kinderhandel und Früh- bzw. Zwangsheirat ein, indem sie das Bewusstsein für die Rechte von Kindern in den Projektdistrikten bei den für Kindesschutz verantwortlichen Akteuren von Staat und Zivilgesellschaft, Eltern sowie den Kindern selbst stärkt.
Zur Umsetzung dieses Zieles wurde ein lokales Gemeinschaftsradio gegründet, das seit Ende April 2022 täglich auf Sendung ist. Die Radiosendungen teilen neben lokalen Nachrichten auch Beiträge zu Menschen- und Kinderrechtsthematiken. Diese werden in Englisch und den Lokalsprachen ausgestrahlt.
Weitere Informationen zu dem Projekt finden Sie hier.
Verfasst am 2.8.2022