Dolguélé, der als Favorit galt, konnte sich nur 37 Prozent der Stimmen sichern. Die Ergebnisse müssen noch offiziell von dem Verfassungsgericht bestätigt werden. Entscheidung im zweiten Wahlgang Nachdem der erste Wahlgang bei den Parlaments- und Präsidentschaftswahlen in der ZAR im Dezember kein eindeutiges Ergebnis lieferte, kam es Mitte Februar zu einer Stichwahl zwischen den beiden Anwärtern Toudéra und Dolguélé. Während sich Dolguélé noch im Dezember einen Vorsprung vor dem eher unbekannten Touadéra sicherte, entschied letzterer das Rennen jetzt eindeutig für sich. Dolguélé erkannte den Wahlsieg seiner Gegners umgehend an und forderte auch die Bevölkerung auf „um des Frieden Willens“ die Ergebnisse zu akzeptieren. Damit setzt er ein wichtiges Zeichen in einem Staat, der bereits seit März 2013 von gewaltsamen Konflikten gezeichnet ist. Immer wieder kommt es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen, seit der ehemalige Präsident François Bozizé im März 2013 von Putschisten der muslimischen Séléka-Bewegung abgesetzt wurde. Rund 1000 Menschen starben seitdem bei Kämpfen zwischen den muslimischen Séléka-Rebellen und den christlichen Anti-Balaka Milizen. Neue Regierung im April Im Gegensatz zu den Präsidentschaftwahlen, waren die Parlamentswahlen im Februar von dem Verfassungsgericht annulliert worden und sollen nun im April wiederholt werden. Mitte April soll die neue Regierung dann die Übergangsregierung, die seit 2014 an der Macht ist, ersetzen. Ihr stehen große Herausforderungen bevor: Die Wirtschaft des Landes, das zu den ärmsten der Welt gehört, liegt brach – 60 Prozent der Bevölkerung lebt in Armut und die Konflikte zwischen den Séléka-Rebellen und den Anti-Balaka-Milizen halten an. Hoffnung auf Frieden und Stabilität Auf Touadéra liegt jetzt die große Hoffnung Stabilität, Frieden und eine Rückkehr zur Demokratie zu errichten. Die Förderung des Friedensprozesses soll zum zentralen Teil seiner Präsidentschaft werden. Oberste Priorität habe die Widerherstellung von Frieden, sozialer Stabilität und Sicherheit, so Touadéras Kampagnenleiter, Simplice Sarandji. Gegenüber dem britischen Nachrichtensender BBC äußerte Toudéra, dass die Wahlen ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung seien, er sich aber auch bewusst sei, dass nun wichtige Weichen gestellt werden müssten, um den Dialog zwischen Muslimen und Christen zu fördern. Er werde alles tun, damit Zentralafrikaner friedlich in der Zentralafrikanischen Republik zusammen leben könnten, so der neue Präsident. Ein weiterer Punkt auf der Agenda Touadéra ist die Förderung wirtschaftlich schwächerer Regionen der Zentralafrikanischen Republik. Er wolle Investoren anziehen, um die Wirtschaftskraft des Landes anzukurbeln. Besonders Regionen im Norden des Landes, denen es noch immer an grundlegender Infrastruktur fehlt, sollen gefördert werden. Weitere Informationen zu den Wahlen in der Zentralafrikanischen Republik und der Agenda des neuen Präsidenten Faustin-Archange Touadéra. Foto: President Barack Obama and First Lady Michelle Obama pose for a photo during a reception at the Metropolitan Museum in New York with Faustin Touadera of the Central African Republic, von Official White House Photo by Lawrence Jackson, Public Domain Mark 1.0