Pamoja Initiative: Schwimmkurse für Frauen, Mädchen und ihr Selbstbewusstsein
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Pamoja Initiative: Schwimmkurse für Frauen, Mädchen und ihr Selbstbewusstsein
Das Lamu County in Kenia liegt am Meer. Neben dem Festland gehören über 65 Inseln dazu, die man nur auf dem Seeweg erreichen kann. Eigentlich sollten deshalb alle Menschen, die dort leben, schwimmen lernen, um sich bei einem Bootsunglück retten zu können. Bei Schiffsunglücken in der Vergangenheit machten jedoch Frauen und Kinder 80% der Toten aus, weil sie nicht schwimmen konnten.
Lamu ist eine muslimisch geprägte Region, in der die Männer und Jungen zum Fischen oder Schwimmen ins Wasser gehen und Frauen und Mädchen für den Haushalt zuständig sind und nur selten das Haus verlassen. Auch Kleidungsvorschriften sind mit ein Grund dafür, dass weniger Frauen und Mädchen das Schwimmen lernen.
Die Pamoja Initiative möchte das ändern, um das Leben von Mädchen und Frauen sicherer zu machen. Sie ermöglichen Frauen und Mädchen einen Zugang zu einem Schwimmbad, eine weibliche Bademeisterin und Schwimmwettkämpfe schaffen einen sicheren Ort, wo sie durch das Schwimmenlernen selbstbewusst werden, und Bezugspersonen kennenlernen, denen sie sich anvertrauen können. Das Schwimmbad soll zu einem Ort werden, an dem sich Mädchen in ihrem Körper wohlfühlen und mit anderen Frauen über Menstruation, frühe Schwangerschaft oder andere persönliche Themen sprechen können.
Die Pamoja Initiative möchte so Problemen wie der sehr hohen Muttersterblichkeit von über 60% entgegenwirken. Auch Kinderehen und Genitalverstümmelungen sind in Lamu weit verbreitet. Durch die Pamoja Initiative erlangen die Frauen Selbstbewusstsein, können sich austauschen und haben einen Platz außerhalb des eigenen Hauses und der Schule, an dem sie sich entfalten können.
Weitere Informationen:
https://www.bbc.co.uk/sounds/play/p093qr48