Projektgebiet: Laikipia, KeniaZielgruppe: rund 3.000 Familien Projektpartner: Habitat for Humanity Kenya, Lions Kenya, Lokale Regierung von Laikipia CountyProjektübersichtWasser ist Leben – und dennoch fehlt es in vielen Regionen Kenias an dieser lebensnotwendigen Ressource. Die anhaltenden Dürren zerstören Ernten, lassen Vieh verenden und zwingen zahlreiche Menschen, ihre Heimat aufzugeben. Besonders betroffen sind Frauen und Mädchen, die für die Versorgung der Familien verantwortlich sind und zugleich am stärksten unter den Folgen von Wasserknappheit und unzureichender Sanitärversorgung leiden.Das WaSH-Projekt 2022/2023 unserer Mitgliedsorganisation Die Stiftung der Deutschen Lions setzt genau hier an: Gemeinsam mit dem langjährigen Partner Habitat for Humanity unterstützen die Lions rund 3.000 Familien in Laikipia, am Fuße des Mount Kenya. Ziel ist es, die Lebensbedingungen nachhaltig zu verbessern, die Resilienz gegenüber dem Klimawandel zu stärken und Frauen und Mädchen gezielt zu fördern.Maßnahmen und UmsetzungDamit die Menschen in Laikipia wieder eine Perspektive haben, arbeitet das Projekt in drei Bereichen:Nachhaltiges Wassermanagement für Haushalte und Landwirtschaft Verbesserung von Sanitär- und Hygienebedingungen Einkommenssteigerung für bedürftige FamilienFrauen werden dabei aktiv einbezogen – sowohl als Begünstigte als auch als Gestalterinnen. So beteiligen sich rund 320 Frauen an sogenannten Farmers Field Schools, wo sie klimaangepasste Landwirtschaft erlernen: Tröpfchenbewässerung, Mulchen oder Schattennetze sorgen dafür, dass Gemüse wie Kartoffeln, Bohnen, Kohl oder sogar Koriander auch in trockener Umgebung gedeiht. „Unsere Gemeinschaft hat sich verändert. Wir können unsere Familien ernähren und verdienen zugleich mit dem Verkauf von Gemüse und Setzlingen Geld“, berichtet Esther Kaguru, Vorsitzende einer dieser Schulen. „Wir haben zum Beispiel gelernt, dass wir unsere Beete mulchen können. So nutzen wir das wenige Wasser, das wir haben, viel besser“, erzählt eine junge Frau, die als Master-Trainerin für klimaangepasste Landwirtschaft ausgebildet wurde.Dank klimaangepasster Anbaumethoden gedeiht Gemüse auch in trockener Umgebung. © Habitat for Humanity ZambiaAuch der Zugang zu Hygiene wird gezielt verbessert. In vier Schulen wurden moderne Latrinenblocks gebaut. Mädchen profitieren besonders: Sie haben nun sichere Räume, um ihre Menstruation in Würde und Sicherheit zu managen – und können dadurch regelmäßig am Unterricht teilnehmen.© Stiftung der Deutschen Lions I Johanna Kunz„Die neuen Sanitäranlagen […] geben den Mädchen einen eigenen Raum. Sie können nun ihre Menstruation in Würde und Sicherheit managen und regelmäßig am Unterricht teilnehmen.“- Paul Muturi, Lehrer an der Mukandamia Primary SchoolAuch in den „Girls Clubs“ wird offen über Menstruationshygiene gesprochen. „Wir haben das Schweigen beendet und auch die Jungen einbezogen“, sagt Lehrerin Corrines Karimi.Mit der neuen Latrine hat Lucy eine sichere und hygienische Lösung für sich und ihre Enkelkinder. | © Stiftung der Deutschen Lions/ Johanna KunzZusätzlich entstanden 32 private Latrinen für Haushalte. Eine davon erhielt Lucy Wanguri, eine Großmutter, die alleine ihre drei Enkelkinder versorgt, während die Eltern weit entfernt nach Arbeit suchen. Früher mussten sie und ihre Familie eine baufällige Latrine nutzen, die ein ernsthaftes Risiko für die Gesundheit darstellte. Heute hat sie eine stabile Toilette und eine selbstgebaute Handwaschstation:„Wir sind sehr dankbar, dass wir diese sichere Latrine bekommen haben. […] Jetzt können meine fünf Enkelkinder und ich wieder ohne Angst davor, dass die Grube einbricht, auf die Toilette gehen.“Nachhaltige WirkungDie Menschen vor Ort gestalten den Wandel aktiv mit. Gemeindeauditoren überwachen das neue Leitungsnetz, dokumentieren Wasserverluste und sorgen dafür, dass jeder Tropfen genutzt wird. Der Bau von Brunnen, Tanks und Wasserbecken schafft die Grundlage für Ernährungssicherheit, Hygiene und wirtschaftliche Entwicklung.Besonders eindrucksvoll: Eine Gruppe von Menschen mit Behinderungen und älteren Dorfbewohnern betreibt die produktivste Baumschule der Region – und versorgt inzwischen sogar umliegende Dörfer mit Setzlingen.So entstehen Strukturen, die langfristig bestehen bleiben. Aus trockenen Feldern sind grüne Gärten geworden, in denen nicht nur Nahrung wächst, sondern auch neue Einkommensmöglichkeiten entstehen. Frauen und Mädchen stehen dabei im Mittelpunkt – als Trägerinnen von Wissen und als Vorbilder für ihre Gemeinschaften.Weitere Informationen zum Projekt von der Stiftung der Deutschen Lions in Kenia finden Sie hier.Beitragsbild Copyright: © Habitat for Humanity Zambia