Afrika ist der Kontinent, der weltweit am zweitstärksten von Überflutungen betroffen ist. Allein zwischen 2020 und 2022 waren in Afrika 215,3 Millionen Menschen von Dürren und Überschwemmungen betroffen. Das sind mehr als doppelt so viele Menschen, wie in Deutschland leben. Der Meeresspiegel um Afrika steigt auch schneller als im globalen Durchschnitt, was zu mehr Überschwemmungen führt und den Zugang zu Trinkwasser bedroht. Durch Wassermangel und Wasserstress werden in Afrika bis 2030 bis zu 700 Millionen Menschen ihre Heimat verlassen müssen. (1) Überschwemmungen und Überflutungen können auch zusammen mit Wirbelstürmen auftreten. In Nigeria forderte aktuell die schlimmste Überschwemmung seit einem Jahrzehnt mehr als 600 Tote. 1,4 Millionen Menschen wurden vertrieben. 2,5 Millionen Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen - darunter 1,5 Millionen Kinder, die durch Ertrinken, Krankheiten und Hunger bedroht sind. Über 200.000 Häuser, die Infrastruktur und weite Teile der landwirtschaftlichen Nutzfläche wurden beschädigt oder sind ganz zerstört. 34 der 36 Bundesstaaten sind betroffen. (2) Zwar sind saisonale Überschwemmungen in Nigeria ganz normal. Doch dieses Jahr sind sie deutlich schlimmer als sonst. Laut nigerianischer Regierung und der Vereinten Nationen sind ungewöhnlich starke Regenfälle und die Klimakrise mitverantwortlich für die massiven Überflutungen. Nigeria belegt im Klima-Risiko-Index des Kinderhilfswerks UNICEF Platz zwei von weltweit 163 Ländern und leide daher unter einem "extrem hohen Risiko", Schäden durch die Klimakrise zu erleiden. (3) Quellen (1) World Meteorological Organization (WMO) von 2022 (2) BBC Africa Daily Podcast/”Why is the flooding in Nigeria so bad this year?” vom 19. Oktober 2022 (3) Tagesschau: Überschwemmungen in Nigeria - 2,5 Millionen Menschen brauchen humanitäre Hilfe (Oktober 2022) https://www.tagesschau.de/ausland/afrika/nigeria-ueberschwemmungen-un-101.html