Verbesserung der Nahrungsmittelsicherheit für südsudanesische Flüchtlinge

Unsere Mitgliedsorganisation, die UNO-Flüchtlingshilfe setzt sich im Flüchtlingscamp Kakuma im Norden Kenias für südsudanesische Flüchtlinge ein.

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Verbesserung der Nahrungsmittelsicherheit für südsudanesische Flüchtlinge

Noch immer hungert jeder achte Mensch weltweit. Dabei ist das Recht auf Nahrung ein fundamentales Menschenrecht. Trotz der festen Verankerung in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, im Sozialpakt oder auch in der afrikanischen Menschenrechtscharta klaffen vielerorts Anspruch und Wirklichkeit weit auseinander. Die UNO-Flüchtlingshilfe, Mitgliedsorganisation von GEMEINSAM FÜR AFRIKA, setzt sich u.a. für die Umsetzung dieses grundlegendes Rechts ein – insbesondere für diejenigen Menschen, die aufgrund von Flucht und Vertreibung ohnehin schon geschwächt sind.

Südsudanesische Flüchtlinge leiden unter Kürzung der Lebensmittelrationen

Nyachot blinzelt in die Mittagssonne über dem Kakuma Camp in Nord-Kenia, während sie das tägliche Essen für ihre Familie umrührt. Bis letzten November konnte die 34-jährige Südsudanesin zweimal am Tag kochen. Doch als das Welternährungsprogramm (WFP) die Essensrationen in diesem Monat aus Geldmangel um die Hälfte kürzen musste, hat sie Angst um die Gesundheit und die Zukunft ihrer Kinder.

„Das Essen reicht nicht einmal für zwei Wochen. So lange sollten wir eigentlich damit auskommen“, erzählt Nyachot einem UNHCR-Helfer. Besorgt betrachtet sie dabei ihr Baby auf dem Arm. So wie Nyachot geht es Tausenden anderen Flüchtlingsfrauen in dem Camp im Nordwesten Kenias. Die Frauen sind vollständig abhängig von der Lebensmittelverteilung, ein eigenes Einkommen haben sie nicht.

Im Februar letzten Jahres musste Nyachot aus dem Südsudan flüchten, nachdem die Kämpfe zwischen Regierungstruppen und Rebellen eskalierten. Nyachot weint, als sie sich an die schrecklichen Ereignisse ihrer wochenlangen Flucht erinnert. Verzweifelt versuchte sie ihre vier Kinder zu beschützen. „Am Ende saßen wir mit 40 anderen Leuten fünf lange Tage in einem Boot, bis wir die Hauptstadt Juba erreichten. Meine Kinder waren so hungrig und durstig.“ Von Juba aus nahmen sie den Bus nach Nadapal, eine Grenzstadt in Kenia.

In Nadapal wurden Nyachot und ihre Kinder von UNHCR zunächst mit Trinkwasser und hochproteinhaltigen Biskuits versorgt. In Kakuma erhielten sie später warme Malzeiten, Schlafsäcke, eine Unterkunft und Kochutensilien. Nyachot ist glücklich, in Sicherheit zu sein. Doch die Kürzungen der Essensrationen bereiten ihr und den anderen Flüchtlingen große Sorgen. „Ich muss bei Bekannten um Essen betteln gehen, um zu überleben“, sagt die 36-jährige Nachbarin Nyagai. Es ist eine Schande, aber was soll ich tun?“ Nyapel, eine Freundin von Nyagai, fügt traurig hinzu: „Ich muss meine kümmerlichen Rationen verkaufen, damit ich Milch für meinen elf Monate alten Sohn kaufen kann. Er würde sterben, wenn ich es nicht tue.“ Aufgrund einer Krankheit kann Nyapel ihr Baby nicht stillen.

Nach den Kürzungen der Lebensmittelrationen im November 2014 hat das WFP große Anstrengungen unternommen, um zusätzliche Gelder zu bekommen und die Ernährungslage zu verbessern. Im Januar 2015 schließlich konnten die Rationen wieder aufgestockt werden. In der Zwischenzeit hatte UNHCR gemeinsam mit Vertretern der Flüchtlinge für eine Basisversorgung mit Lebensmitteln gesorgt. Die künftige Finanzierung der Essensrationen bleibt jedoch ein ungelöstes Problem. UNHCR und WFP sind dringend auf weitere Gelder angewiesen.

Die UNO-Flüchtlingshilfe unterstützt die UNHCR-Nothilfe für südsudanesische Flüchtlinge und Vertriebene.

Foto: © UNHCR/I.Charnetski