Vertrieben im eigenen Land: Zahl der Binnenvertriebenen steigt auf Rekordhoch

11.05.2016: Weltweit sind 60 Millionen Menschen auf der Flucht - viele von ihnen im eigenen Land. Die Zahl der Binnenvertriebenen ist auf ein Rekordhoch gestiegen.

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Vertrieben im eigenen Land: Zahl der Binnenvertriebenen steigt auf Rekordhoch

Gewaltsame Konflikte, Krieg und Naturkatastrophen zwingen jährlich tausende Menschen ihre Heimat zu verlassen – zurzeit sind rund 60 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht.  Die meisten von ihnen übertreten keine internationalen Grenzen, sondern fliehen im eigenen Land. In diesem Fall gelten sie laut internationalem Recht als Binnenvertriebene. Wie ein neuer Bericht des Beobachtungszentrums für Binnenvertriebene (IDMC) dokumentiert, erreichte die Zahl der Binnenvertriebene im Jahr 2015 ein Rekordhoch: 40,8 Millionen gelten demnach als Binnenvetriebene. 2015 war das sechste Jahr in Folge, in dem dieser traurige Rekord gebrochen wurde.

Vertrieben im eigenen Land

Allein im Jahr 2015 mussten weltweit rund 8,6 Millionen Menschen auf Grund eines Konflikts innerhalb des eigenen Landes fliehen. Das sind durchschnittlich knapp 24.000 Menschen am Tag.

Besonders schwer betroffen ist der Nahe und Mittlere Osten, aber auch in afrikanischen Staaten, wie dem Südsudan, der Zentralafrikanische Republik (ZAR) und der Demokratischen Republik Kongo sind die Zahlen der im eigenen Land Vertriebenen sehr hoch. Im Südsudan sind es rund 1,7 Millionen Menschen, in der ZAR 369,000 Menschen und in der DR Kongo beläuft sich die Zahl auf rund 1,5 Millionen Menschen.

Die meisten dieser Menschen fliehen vor gewaltsamen Konflikten und Krieg. Jede Minute stirbt ein Mensch auf der Welt durch bewaffnete Konflikte. Angesichts dieser dramatischen Situation und der Vielzahl der Kriege rückt das Thema Frieden und Friedensschaffung immer mehr in das Zentrum der öffentlichen Diskussion. Daher hat sich GEMEINSAM FÜR AFRIKA in diesem Jahr den Themen Frieden, Flucht und Krieg angenommen.

Straßenaktion #JedesLebenzählt

Bei der diesjährigen Straßenaktion möchte GEMEINSAM FÜR AFRIKA auf Krieg und gewaltsame Konflikte als Fluchtursache aufmerksam machen und Verständnis für Flüchtlinge schaffen. Mit einer aufmerksamkeitsstarken Aktion am 25. Mai – dem internationalen Afrikatag – gehen wir in Berlin, Dresden und Köln auf die Straße, um ein Zeichen für Solidarität und Frieden zu setzen.

Auf diesen Plätzen finden Sie uns am 25. Mai von 12 bis 14 Uhr:

Berlin: Platz des 18. März

Dresden: Neumarkt

Köln: Bahnhofsvorplatz

Sie sind herzlich eingeladen, bei einer unserer Aktionen dabei zu sein!

Foto: GEMEINSAM FÜR AFRIKA / Trappe