Zusammen mit YouTuber*innen auf einer Kakao-Spurensuche
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Zusammen mit YouTuber*innen auf einer Kakao-Spurensuche
Zusammen mit den YouTuber*innen Ischtar Isik, Manniac, einfach inka, Lisa Sophie Laurent und tommyviews wollten wir erfahren, mit welchen Hindernissen die Kakaobäuerinnen und Kakaobauern vor Ort zu kämpfen haben, welch harte Arbeit hinter dem Anbau und der Ernte von Kakao steckt und wie wir in Deutschland dazu beitragen können, die Lebensbedingungen der Menschen in den Herkunftsländern des Kakaos vor dem Hintergrund der 17 Nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen zu verbessern. Dazu haben wir uns verschiedene von CARE Ghana unterstütze Projekte vor Ort angeschaut.
Für die Zukunft des Kakaos
Rund 20 Kakao-Kooperativen in 20 Gemeinschaften hat CARE Ghana bereits gefördert. In jeder Gemeinschaft wurden Führungskräfte ausgebildet. Auch die Schaffung einer Kakao-Gewerkschaft, die als Dachverwaltungsorgan für alle 20 gemeinschaftlichen Kooperativen dient, wurde initiiert. Die Gewerkschaft hält eine bedeutende Rolle inne: Bauern und Bäuerinnen werden mobilisiert sowie der Zugang zu Produktionsmitteln und Finanzierungen unterstützt. Auf sich alleine gestellt hätten viele Kleinbauern und Kleinbäuerinnen Schwierigkeiten, qualitativ hochwertige Produktionsmittel für ihre Anbaukulturen zu bekommen.
CARE möchte auch das Interesse von Jugendlichen für die Wertschöpfungskette des Kakaos gewinnen. In sogennanten „Cocoa Clubs“ sollen junge Ghanaer*innen dazu ermutigt werden, ihren möglichen Lebensweg im Kakaosektor zu finden. Momentan sind rund 266 Schüler*innen Mitglieder in Kakao-Clubs. Der wichtige Wirtschaftszweig in Ghana hat jungen Nachwuchs bitter nötig. Das Durchschnittsalter eines Ghanaischen Kakaobauern liegt bei 58 Jahren.
Doch in den Kakao-Clubs geht es nicht nur um eine fundierte Ausbildung rund um den Anbau und die Ernte des Kakaos. Das Fundament der Clubs ist der Community-Gedanke, der auch in den Kooperativen gelebt wird: Gemeinsam haben wir eine starke Stimme!
Das Leben auf den Plantagen verbessern
Bei unserem Projekt-Besuch auf der Plantage der nachhaltigen Kakao-Initiative WINCODA, konnten wir nicht nur mit eigenen Augen sehen, was für ein knochenharter Job die Kakao-Ernte ist, sondern durften es auch am eigenen Leib erfahren.
Die Kakao-Früchte werden mit einer Machete vom Baum geschlagen und geöffnet, um an die Kakaobohnen zu gelangen. Das ist ganz schön gefährlich – man muss aufpassen, dass man sich dabei keinen Finger abschlägt. Aber die Arbeiter*innen auf den Plantagen sind natürlich Profis.
Die Kakaobohnen, noch von weißem, glitschigem Fruchtfleich umhüllt, werden anschließend auf großen Kochbananenblättern ausgebreitet, zugedeckt und etwa eine Woche lang in der tropischen Hitze der Gärung ausgesetzt. Nach diesem Prozess der Fermentation werden die Bohnen gewaschen, ausgebreitet und getrocknet, bevor sie in Säcke verpackt und zum Abtransport vorbereitet werden.
Das WINCODA-Projekt stellt insbesondere die Entwicklungsbedürfnisse als auch die Optimierung der Kakaoproduktion durch eine Anpassung an Klimaveränderungen in den Vordergrund. Auch möchte die Initiative Frauen eine Stimme geben, deren individuelle und kollektive Handlungsfähigkeit stärken, Geschlechterverhältnisse verbessern und dabei alte Strukturen aufbrechen, die die Ungleichheiten der Geschlechter fördern.
Empowerment steht im Fokus
Das ist auch eines der Hauptziele des Projektes PROSPER, in dem über den Aufbau lokaler, gemeinschaftsorientierter Strukturen der Zugang zu Bildung (insbesondere für Minderjährige), Ernährungssicherung und Geschlechtergerechtigkeit ausgebaut und gesichert werden sollen.
Bislang wurden Hunderte von Frauen mobilisiert und Kakao-Gruppen aufgebaut. Durch die Bildungen der verschiedenen Gruppen wurde vor allem den Frauen die Möglichkeit gegeben, ihre Stimmen zu erheben und ihre kollektive Identität zu stärken.
Frauen steuern über 70 Prozent zur Wertschöpfungskette im Agrarbereich bei. Nur wenige haben dabei die Möglichkeit, ihr volles Potenzial auszuschöpfen – aufgrund vorherrschender Ungleichheiten. CARE Ghana möchte dabei helfen, resistente Kakaoanbau-Gemeinschaften aufbauen, in der Frauen und Männer die gleichen Rechte und Möglichkeiten haben, ihr jeweils eigenes Einkommen generieren und gleichsam aktiv in alle Entscheidungsprozesse eingebunden werden.
In der Cocoa Community in Anhwiaso haben wir eine Gruppe von Frauen besucht, die sich zusammengeschlossen haben, um sich gemeinsam in Entscheidungsprozesse innerhalb der Gemeinschaft einmischen zu können und eine starke Stimme zu haben. Im Kollektiv entwickeln sie Business-Ideen, um neue Einkommensquellen neben dem Kakao für die Gemeinschaft zu erschließen.
Fairer Handel und die Rolle des Konsumenten
Nachdem wir uns vor Ort, in einem Herkunftsland des Kakaos, ein umfassendes Bild über die Bedingungen beim Anbau und der Ernte machen konnten, führte uns unsere #SpurensucheKakao in Deutschland ins nordrheinwestfälische Herford.
In einer Schokoladenfabrik des Schokoladenherstellers „GEPA – The Fair Trade Company“ ging es für uns vor allem um das Thema „Fairer Handel“, welche Verarbeitungsschritte nötig sind, bis die rundum faire Schokolade fertig produziert ist und was das Besondere an der GEPA-Schokolade ist.
Wenn ihr mehr über unsere #SpurensucheKakao erfahren wollt, findet ihr hier bewegte Bilder in Form unserer Reise-Doku sowie die Videos der Youtuber*innen.