Covid-19: Muslime feiern den Ramadan unter starken Einschränkungen
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Covid-19: Muslime feiern den Ramadan unter starken Einschränkungen
In den meisten afrikanischen Ländern gibt es Ausgangssperren und Versammlungsverbote. Das hat entscheidenden Einfluss auf den diesjährigen Ramadan, schließlich ist diese Zeit nicht nur die Zeit des Fastens, sondern auch des Beisammenseins. Die Familie spielt für viele Menschen währenddessen eine besonders große Rolle.
Einige Länder jedoch kündigen an, ihre Beschränkungen nun zu lockern. So zum Beispiel Ägypten. Die nächtliche Ausgangssperre erschwerte die Einkäufe in Kairo, weswegen der Beginn der Sperre nun auf 21 Uhr verschoben wurde. Die Geschäfte sollen außerdem auch am Wochenende wieder geöffnet haben, allerdings bereits um 17 Uhr schließen. In Ägypten gibt es 4.319 registrierte Corona-Fälle und 307 Tote (Ende April 2020). Falls die Fälle über die Erwartungen hinaus wieder ansteigen sei man bereit, die Beschränkungen wieder zu verstärken.
In Niger gibt es aufgrund der Beschränkungen öffentlicher Gebete Unruhen. Mehr als 300 Menschen nahm man fest, weil sie Autos angezündet oder Straßen blockiert hatten. Auch wenn was Land offiziell bislang noch nicht viele Covid-19 Tote zu beklagen hat, hat die Regierung den Ausnahmezustand ausgerufen, Ausgangssperren verhängt und Moscheen sowie Schulen geschlossen. Eine Lockerung dieser Ausgangssperre wurde nun veranlasst, sodass sie nur noch von 21 Uhr bis 5 Uhr gilt anstatt von 19 Uhr bis 6 Uhr.
Im Nachbarland Nigeria wurden außerdem 15 Imame verhaftet, weil sie trotz des Verbotes ihre Freitagsgebete abgehalten hatten. Präsident Muhammadu Buhari erkannte in einer Stellungnahme die besonderen Herausforderungen für Muslime im diesjährigen Ramadan in Nigeria und weltweit an, bat aber dringend darum, von einigen Ritualen und Traditionen im Ramadan Abstand zu halten. So sollten Gebete und Speisen zu Hause allein oder in der Familie durchgeführt werden. In Senegals Hauptstadt Dakar haben sich Wohltätigkeitsorganisationen dazu entschieden, Nahrungsmittel in Koranschulen zu verteilen anstatt wie normalerweise üblich an Bedürftige auf der Straße. So sollen die Abstandsregeln besser eingehalten werden können.
Dieser Artikel ist eine übersetzte Zusammenfassung des Artikels „Africa adapts to new taste of Ramadan under Covid-19 lockdown” von Christina Okello. Der Artikel wurde am 26.04.2020 auf rfi.fr veröffentlicht.
Weiterführend:
Das Video „In shadow of coronavirus, Muslims face a Ramadan like never before” von Reuters: