Mangelnde Stromversorgung ist eine der größten Herausforderungen auf dem afrikanischen Kontinent. Alleine in Subsahara Afrika haben noch immer 590 Millionen Menschen keinen Zugang zu Strom. 80 Prozent der Bevölkerung in dieser Region muss sich nach Einbruch der Dunkelheit auf offenes Feuer oder Kerosinlampen verlassen, die sowohl wenig Licht bieten, als auch gesundheitsschädlich sind. Laut einem Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sterben weltweit täglich 4.000 Menschen an Krankheiten, die durch Kerosin ausgelöst werden. Auch eines der siebzehn Nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs) stellt sich der Herausforderung, „Zugang zu bezahlbarer, verlässlicher, nachhaltiger und moderner Energie für alle“ zu sichern. Weltweit tüfteln Ingenieure daran, dieses Problem anzugehen. Wir stellen euch drei dieser innovativen Ideen vor. 1. Sokket Fußball ist weltweit wohl der beliebteste Sport – so auch in Afrika. Diese Erkenntnis machten sich drei Studentinnen der Harvard University zu Eigen und entwickelten den „Soccket“, einen Fußball, der durch Bewegung Elektrizität speichert und abgibt. Eine halbe Stunde Nutzung kann Licht für bis zu drei Stunden bieten. In dem Ball ist eine Vorrichtung, um elektrische Geräte, wie zum Beispiel Lampen, einzustecken. Der Sockket wird zu 95% aus recyclebaren Materialien hergestellt und hält je nach Nutzung zwischen drei und fünfzehn Jahren. Der Fußball bietet auf diese Weise eine Stromquelle, die verlässlich und nicht gesundheitsschädigend ist. Soccket kann zum Beispiel die Schularbeiten erleichtern oder Licht bei medizinischen Notfällen bieten. Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.Mehr erfahren Video laden YouTube immer entsperren Weitere Informationen zu dem Sockket. 2. Soular Backpack In Afrika muss ein Großteil der Schüler kilometerlange Schulwege zurücklegen, um am Unterricht teilnehmen zu können. Genau diesen Fakt hat Salima Visram in eine innovative Lösung zur Schaffung von Energie übersetzt. Sie entwickelte das „Soular Backpack“, einen Rucksack, der mit Solarplatten versehen ist und somit Energie speichern kann. Ähnlich wie bei dem Sockket-Ball kann diese Energie dann für Lampen oder andere elektrische Geräte genutzt werden. Salima Visram wuchs in Mombasa, in der Nähe des Dorfes Kikambala auf, in dem der Großteil der Bewohner unterhalb der Armutsgrenze lebt, 90 Prozent haben keinen Zugang zu Strom. Von klein auf hat sie gesehen, welch negative Folgen mangelnde Stromversorgung zum Beispiel auf die Bildung hat, da viele Kinder deshalb ihre Schularbeiten nicht machen können. Um das zu ändern entwickelte sie das „Soular Backpack". Im Oktober dieses Jahres wurden die ersten 500 Exemplare des Soular Backpack an eine Schule in Kikambala geliefert. Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.Mehr erfahren Video laden YouTube immer entsperren Weitere Informationen zu dem Soular Backpack. 3. Solarstrom durch Wasserflaschen Eine verblüffend einfache Lösung kommt aus den Philippinen, wird aber mittlerweile weltweit genutzt. Statt mit Solarplatten Strom zu generieren, wird das Sonnenlicht einfach – mit Hilfe einer Plastikflasche – direkt in die Häuser geleitet. Die Plastikflaschen werden mit Wasser und ein bisschen Bleiche, zur Entkeimung des Wassers, gefüllt und in die Decken von Häusern, zum Beispiel aus Wellblech gesteckt und mit Silikon fixiert und isoliert. Durch die Lampe wird das Sonnenlicht direkt in die Häuser geleitet. Richtig hergestellte und installierte Flaschen generieren so viel Licht wie eine 60 Watt Lampe und halten bis zu sieben Jahren. Durch die Flaschen können die Kosten für Elektrizität gesenkt werden, da tagsüber keine zusätzliche Lichtquelle benötigt wird. Mit einer zusätzlichen LED-Lampe, die mit Solarenergie betrieben wird, bietet die Flasche auch nachts Licht. Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.Mehr erfahren Video laden YouTube immer entsperren Weitere Informationen zu dem Projekt Liter of Light. Foto: Africa at night, Data courtesy Marc Imhoff of NASA GSFC and Christopher Elvidge of NOAA NGDC. Image by Craig Mayhew and Robert Simmon, NASA GSFC, CC BY 1.0