In Ruanda ist innerhalb nur eines Jahres der erste, groß angelegte Solarpark Ostafrikas entstanden. Über dem Eingang prangen die Worte „Stehe auf, leuchte – denn dein Licht ist gekommen“ – ein Sinnbild für Ruanda, das sich das Ziel gesetzt hat, der Hälfte seiner rund 12 Millionen Einwohner bis 2017 Zugang zu Elektrizität zu verschaffen. Aus der Luft sieht man, dass die Solarpanels in der Form des afrikanischen Kontinents angelegt sind. Solarenergie auf dem Vormarsch Das Großprojekt der Firma Gigawatt Global beweist nicht nur, dass erneuerbare Energien erschwinglicher werden, sondern auch, wie schnell sie umgesetzt werden können. Zwischen der Vertragsunterschrift und der Anschließung des Solarparks an das Stromnetzt lag gerade einmal ein Jahr. Diese Geschwindigkeit widerlegt die Äußerungen von Skeptikern, dass die Länder Afrikas noch nicht in der Lage seien, solche Projekte schnell umsetzen zu können. Mitten in Ruandas grünen Bergen Der Solarpark entstand rund 60 Kilometer von der Hauptstadt Kigali entfernt, inmitten von Ruandas bekannten und grünen Bergen, mit Blick auf den Mugesera See. Die 28.360 Solarzellen versorgen schon jetzt 15.000 Haushalte in der Region. Zusätzlich konnten durch den Bau mehr als 350 Jobs geschaffen und Ruandas Stromerzeugungsleistung um sechs Prozent gesteigert werden. Die Solarzellen sind computergesteuert und richten sich nach dem Einfallwinkel der Sonne – so kann die Effizienz, im Vergleich zu statischen Solarzellen, um 20 Prozent gesteigert werden. Förderung für Waisenkinder Der Solarpark ist auf Land entstanden, das dem Agahozo-Shalom Youth Village gehört, das sich um Kinder und Jugendliche kümmert, die während oder nach dem Genozid in Ruanda ihre Eltern verloren haben. Mit den Einnahmen werden beispielsweise Schulkosten für die rund 512 Kinder und Jugendliche übernommen, die zurzeit im Agahozo-Shalom Youth Village leben. Einige der Jugendliche haben in dem Solarpark an Fortbildungen und Schulungen teilgenommen und wurden über erneuerbare Energien informiert. Die 18-jährige Bella Kabatesi, die mit vier Jahren ihre Eltern verlor, hat dieses Wissen zum Beispiel genutzt, um ein Licht zu entwickeln, das nachts die Statue des Gründers vom Agahozo-Shalom Youth Village erleuchtet. Gute Bedingungen In der Vergangenheit geriet Ruanda wegen noch immer existierenden Menschenrechtsverletzungen in die Kritik. Gleichzeitig wird das ostafrikanische Land immer wieder für seinen Einsatz für die Entwicklung des Landes gelobt. Ein Grund, warum das Projekt so schnell umgesetzt werden konnte, waren die guten Rahmenbedingungen in Ruanda. Wie Chaim Motzen, Gigawatt Global’s Mitbegründer erklärte, gebe es keine Korruption. Außerdem seien die Verantwortlichen sich einig gewesen, das Projekt so schnell wie möglich in die Wege zu leiten und umzusetzen. Laut Motzen wird Solarenergie eine entscheidende Rolle auf dem Weg zur Stromversorgung in Afrika spielen. Weitere Informationen zu dem Solarpark in Ruanda. Foto: Training workers to install solar panels at health clinics in Rwanda provides clean energy, CC0 1.0