Qualität ‚Made in Germany‘ – vielerorts stehen diese drei Worte für gute Qualität. Doch wie sieht es mit Qualitätslabeln aus Afrika aus? Ein besonders erfolgreiches trägt den Namen „Cotton made in Africa“ (CmiA). Anfänglich als Projekt der Entwicklungspartnerschaft zwischen diversen Nichtregierungsorganisationen, landwirtschaftlichen Betrieben, in Afrika agierenden Baumwollunternehmen und den Institutionen der deutschen Entwicklungszusammenarbeit konzipert, hat es sich mittlerweile als Qualitätslabel etabliert. Als große Baumwollexporteure profitieren beispielsweise Benin und Burkina Faso sehr von dem guten Ruf ihrer Produkte. Die Ziele von CmiA sind vorrangig, die afrikanische Baumwolle auch auf dem Massenmarkt zu verbreiten und gleichzeitig die Lebensbedingungen Baumwolle produzierender Familien zu verbessern. Mit dem Setzen ökonomischer, qualitativer und sozialer Standards, für deren Einhaltung sich alle Mitglieder von CmiA verpflichten, soll das Label sowohl für Nachhaltigkeit als auch für Produktivität und fairen Gewinn stehen. Erfahren Sie auf der Website von Cotton made in Africa mehr über die Effizienz des Labels und über afrikanische Spitzenqualität. Siehe auch: Fairtrade, Landwirtschaft Quarterback American Football goes Africa. Seit März 2011 existiert in Nigeria der erste American Football-Verband Afrikas. Einer der Initiatoren ist Amobi Okoye, der als American Football-Spieler in der amerikanischen National Football League den großen Durchbruch schaffte. Geboren im nigerianischen Bundesstaat Anambra State, zog er 1999 mit seiner Familie in die USA und wurde 2007 im Alter von 20 Jahren als jüngster Spieler in der Geschichte der National Football League in die Mannschaft der „Houston Texans“ aufgenommen. Die International Federation of American Football (IFAF) unterstützt den nigerianischen Verband aktiv. Sie plant, zwei Highschool-Ligen mit je sechs Mannschaften zu etablieren. Außerdem soll ein Flag-Football-Programm für Kinder entstehen. Zudem ist es das Ziel der IFAF, und ein ganz persönlicher Traum von Amobi Okoye, eines Tages einen Kontinentalverband für Afrikas Football-Mannschaften zu gründen. Erfahren Sie hier mehr über American Football in Afrika. Siehe auch: Fußball Quecksilber Quecksilber stellt eine große Gefahr für Gesundheit von Mensch und Umwelt dar. Mehrere Tausend Tonnen Quecksilber gelangen jährlich durch das Verbrennen von Kohle zur Stromerzeugung oder auch durch handwerkliche Goldgewinnung in die Atmosphäre. Forscher gehen aufgrund des steigenden Goldpreises und der folglich steigenden Goldgewinnungsmaßnahmen davon aus, dass sich der Quecksilberausstoß in den kommenden Jahren massiv erhöht. Allein Asien ist für knapp 50 Prozent der weltweiten Quecksilberemissionen verantwortlich. Laut einem Bericht des UN-Umweltprogramms UNEP sind gerade die Menschen auf dem afrikanischen Kontinent bedroht, da das Nervengift in besonders hoher Konzentration in Atmosphäre und Gewässer gelangt. Bei der dauerhaften Aufnahme von Quecksilber kann das zentrale Nervensystem langfristig geschädigt werden, wobei Kinder in höchstem Maße anfällig für solche Vergiftungen sind. Im Januar 2013 haben in Genf 140 Staaten eine Konvention zum besseren Schutz gegen Quecksilbervergiftungen beschlossen. Vor allem in der Industrie soll die Produktion und Verwendung des Schwermetalls eingeschränkt werden. Finden Sie im Mercury Monitoring der UNEP ausführliche Informationen zur Gefährdung durch Quecksilber und wie die Weltgemeinschaft gegen diese Bedrohung vorgehen will. Radsport Die „Kenyan Riders“ sind die Aufsteiger im Radrennsport. Das Team aus der kenianischen Stadt Iten beweist, dass das Rift-Valley nicht nur 80 Prozent der weltbesten Marathonläufer hervorgebracht hat, sondern dass auch ein Potenzial im Radsport darauf wartet, entdeckt zu werden (Tageblatt: „Kenyan Riders“ mit dabei) . Für 2013, spätestens aber 2014, streben sie eine Teilnahme bei der „Tour de France“ an – als erstes afrikanisches Radrennteam überhaupt. Die Chancen auf eine Platzierung auf den obersten Rängen stehen sehr gut. 2011 nahmen die „Kenyan Riders“ an der „Etape du France“ teil, dem größten Amateur-Radrennen der Welt. Bei vielen Radsportlern gilt dieses Rennen als Vorbereitung auf die bekannte „Tour de France“. Von insgesamt 9.000 Teilnehmern radelten sich die Riders auf den 13. Platz. Lernen Sie dieses aufstrebende Team besser kennen und besuchen sie die Website der „Kenyan Riders“. Siehe auch: Fußball Ramadan Ramadan bezeichnet den neunten Monat des islamischen Mondkalenders. Das Fasten im Ramadan gehört zu den sogenannten fünf Pfeilern des Islam und ist damit für viele muslimische Afrikaner eine Pflicht: Zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang enthalten sich die Gläubigen des Essens, des Trinkens und aller sexueller Aktivitäten. Nachts wird das Fasten unterbrochen – nach dem Vorbild des Propheten mit einem Glas Wasser und Datteln sowie einem Gemeinschaftsmahl als Ausdruck der Dankbarkeit für Gottes Fürsorge. Siehe auch: Islam Rassismus „Wenn es etwas gibt, was alle Afrikaner unabhängig von ihrer sonstigen politischen Überzeugung oder ihrer sozialen Stellung prägt, ist es die gemeinsame Erfahrung des Rassismus, früher durch koloniale Entrechtung und systematische Diskriminierung, heute durch Benachteiligung in und Ausgeschlossensein von der Welt der Weißen“, schreibt der taz-Redakteur Dominic Johnson in Afrika vor dem großen Sprung. Laut Johnson hat der Rassismus tiefe Wunden im afrikanischen Bewusstsein hinterlassen. Auch wenn die Erfahrungen des Kolonialismus inzwischen verblassen und Afrika heute weniger beeinflussen als früher, so wird, laut Johnson, das Gefühl permanenter Erniedrigung ständig erneuert. Auch die bundesdeutsche Gesellschaft ist in einen rassistischen Diskurs verstrickt. Rechtsextremismus, als schlimmste Form von Rassismus, ist dabei nur die Spitze des Eisberges, der ohne Rückhalt in der Gesellschaft schmelzen würde. Der Diskurs manifestiert sich besonders deutlich in den dominanten Afrikabildern unserer Gesellschaft, in denen koloniale Perspektiven auf Afrika, Afrikanerinnen und Afrikaner bis heute nahezu ungebrochen fortwirken. Theoretische Erörterungen historischer Hintergründe und aktueller Erscheinungsbilder von Rassismus werden beispielsweise in dem Sammelband AfrikaBilder von Susan Arndt ansprechend aufgegriffen. Siehe auch: Xenophilie/ Xenophobie Religion Auch auf dem afrikanischen Kontinent ist Religion ein wesentlicher Bestandteil des kulturellen Lebens. Neben den Hauptreligionen Islam, Christentum und Judentum gibt es zahlreiche traditionelle Religionen, die ihren Ursprung in Afrika haben. Im Laufe der Zeit haben sich durch das Aufeinandertreffen von afrikanischen Religionen, dem Christentum und dem Islam auch viele synkretistische Formen von Religion entwickelt. Eine besonders interessante Strömung ist die der afrikanischen Kosmologie. Demnach nehmen die Anhänger an, dass Erde und Himmel einst einen Ort bildeten, an dem göttliche Wesen mit unsterblichen Menschen zusammenlebten. Man sagt, dass sich die Menschen über ein heiliges Seil zwischen den Welten bewegen konnten. Ähnlich wie beim christlichen Sündenfall wurde dieses Seil durchtrennt und damit die Verbindung zum Himmel gelöst. In vielen afrikanischen Religionen kann jedoch über die Ahnen in Form von Ahnenkulten Kontakt zum Himmel und zu den Göttern aufgebaut werden. Darüber hinaus existieren zahlreiche religiöse Riten, die seit Generationen eine große kulturelle Bedeutung haben. Siehe auch: Christentum, Islam, Judentum Rohstoffe Afrika ist reich an Rohstoffen aller Art. Denkt man an Öl, Gold oder an die Vielfalt der landwirtschaftlichen Erzeugnisse, ergibt sich ein Paradoxon größtmöglicher Polarität. Wie kann ein Kontinent, der einer der ressourcenreichsten überhaupt ist, gleichzeitig in so hohem Maße von Armut betroffen sein? Ein Grund dafür ist, dass die unverarbeiteten Rohstoffe billig von ausländischen Unternehmen eingekauft werden. Durch die industrielle Weiterverarbeitung im Ausland erfolgt eine enorme Wertsteigerung. Da in vielen Herkunftsländern keine ausreichende Verarbeitungsindustrie ansässig ist, müssen diese Staaten ihre Rohstoffe, die nun allerdings zu höherwertigen Produkten im Ausland verarbeitet worden sind, wieder teuer importieren. Eine weitere ausschlaggebende Rolle im unfairen Handel mit den Rohstoffen spielt die Rohstoffinitiative der Europäischen Union. Ihr Beschluss im Jahr 2011 sicherte den ungehinderten Zugriff für EU-Mitgliedstaaten auf wertvolle Bodenschätze und Rohstoffe aus Afrika. Dadurch wird ein massiver Druck auf die Exportländer ausgeübt, die Handelsbegrenzungen wie Exportsteuern für Rohstoffe abschaffen und ausländische Direktinvestitionen ermöglichen müssen. Ökologische, soziale, politische sowie entwicklungspolitische Belange werden dabei komplett außer Acht gelassen. Informieren Sie sich genauer über die Rohstoffinitiative der Europäischen Union und ihre moralischen Entgleisungen. Kurzfilm: Im Rohstoffrausch: Wie die EU-Handelspolitik Entwicklung untergräbt Siehe auch: Landwirtschaft, Öl Foto: Welthungerhilfe/Jörg Böthling