Wie Facebook Afrika in Zukunft mit Internet versorgen will

Facebook wollte Afrika ab 2016 per Satellit ans Netz bringen. Nach dem gescheiterten Raketenstart am 1. September verweist der Facebook-Chef Marc Zuckerberg auf neue Technologien, mit denen er die Menschen in Afrika trotzdem verbinden will.

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Wie Facebook Afrika in Zukunft mit Internet versorgen will

Am 1. September ließ eine mächtige Explosion Cape Canaveral erzittern. An Bord der brennenden Rakete: der Facebook-Satellit, der Afrika mit Internet versorgen sollte. Afrika ist der Kontinent mit der geringsten Internetabdeckung. Gerade mal 25 Prozent der afrikanischen Bevölkerung hat Zugang zum Internet. Laut aktuellen Angaben der Fernmeldeuniun ITU sind in Afrika beeindruckende 75 Prozent der Menschen offline. In Europa sind es nur 21 Prozent. Weltweit haben etwa 3,9 Milliarden Menschen keine Anbindung ans Internet.

Diesen Menschen einen Internetzugang zu ermöglichen, eröffnet enorme wirtschaftliche Chancen. Neben Google hat es sich auch der Online-Gigant Facebook zur Aufgabe gemacht, in Zukunft alle Menschen über das Internet miteinander zu verbinden. Nicht zuletzt mit dem eigenen Interesse, Werbeeinnahmen zu steigern. Im Rahmen des 2013 ins Leben gerufenen Projektes Internet.org sollte Subsahara Afrika ab 2016 per Satellit flächendeckend ans Internet angebunden werden. Facebook musste hier allerdings einen riesen Rückschlag hinnehmen, denn die Rakete, die den Satelliten in den Weltraum befördern sollte, kam gar nicht erst zum Start.

Facebooks gescheiterter Raketenstart

Am 1. September sollte die Falcon-9-Rakete den AMOS-6-Satelliten in den Weltraum befördern, doch der Raketenstart scheiterte. Am NASA-Luftwaffenstützpunkt Cape Canaveral in Florida kam es zur Explosion noch bevor sie abheben konnte. Die Explosion zerstörte nicht nur die Rakete selbst, sondern auch den an Bord befindlichen Facebook-Satelliten, der Afrika mit Internet versorgen sollte. Durch die Zerstörung wird das Projekt um Monate wenn nicht sogar Jahre zurück geworfen.

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Als die Nachricht vom gescheiterten Raketenstart bekannt wurde, war Zuckerberg in Nairobi, um sich mit Unternehmern und Entwicklern über mobiles Geld und Zahlmethoden via Smartphone auszutauschen. Ein Gebiet, auf dem Kenia weltweit führend ist.

In einer Stellungnahme auf Facebook schreibt er: „Ich bin zutiefst enttäusch, hier in Afrika von SpaceX‘ gescheitertem Raketenstart zu erfahren, bei dem unser Satellit zerstört wurde, der so vielen Unternehmern und anderen Menschen auf dem Kontinent eine Anbindung ans Internet ermöglicht hätte.“ So der Facebook-Chef „Glücklicherweise haben wir andere Technologien wie Aquila entwickelt, die Menschen ebenfalls verbinden werden. Es bleibt unsere Aufgabe alle Menschen miteinander zu vernetzen. Wir werden so lange daran arbeiten, bis jeder die Möglichkeiten hat, die der Satellit geboten hätte.“

Was verbirgt sich hinter Aquila?

Aquila ist eine solarbetriebene Drohne. Das unbemannte Fluggerät ist als fliegende Kommunikationsstation gedacht, die Internet in abgelegene Gegenden der Welt bringen soll. Als Teil des Facebook-Projektes Internet.org ist Aquila aber erfolgreicher als das Vorhaben mit dem Satelliten. Im Juni dieses Jahres unternahm Facebook den ersten erfolgreichen Aquila-Flug. Facebook will eine große Zahl dieser Drohnen bauen. Diese sollen in einer Höhe von 18.000 bis 27.000 Metern fliegen und können von dort aus jeweils ein Gebiet mit einem Durchmesser von knapp 100 Kilometern versorgen. Neben Facebook hat auch Google ähnliche Drohnen entwickelt. Afrika wird wohl doch schon in naher Zukunft über eine deutlich bessere Versorgung mit Internet verfügen.

Foto: Facebook