Yacouba Sawadogo, der die Wüste aufhielt

Der Dokumentarfilm „Der Mann, der die Wüste aufhielt“ erzählt die Geschichte des Bauern Yacouba Sawadogo aus Burkina Faso.

2018 erhielt Yacouba Sawadogo für seine innovativen Anbaumethoden den „Right Livelihood Award“, der auch als „Alternativer Nobelpreis“ bezeichnet wird.

Inhalt der Dokumentation

Yacouba wächst in Burkina Faso und Mali in einfachen Verhältnissen auf dem Land auf. Seine Eltern schicken ihn auf eine Koranschule, als er noch ein Kind ist. In einer solchen Schule lernen muslimische Kinder vieles über den Islam. Dort muss er körperlich hart arbeiten und den Koran auswendig lernen.

Dürren führen zu Hungersnöten

Als er nach Hause zurückkehrt, eröffnet er einen Stand auf dem Markt, der gut läuft und ihm ein ausreichendes Einkommen ermöglicht. Dennoch entscheidet er sich, die Region zu verlassen, um Bauer zu werden. Diese Entscheidung können viele nicht nachvollziehen, doch wenig später zeigt sich, dass sie richtig war. Denn Trockenheit, Dürre und Ernteausfälle führen zu einer Hungersnot. Die Händlerinnen und Händler auf dem Markt haben kaum noch etwas zum Verkaufen und hungern – Yacouba hingegen kann auf seinem bewirtschafteten Land genug Nahrungsmittel anbauen und muss keinen Hunger leiden.

Mit der Zeit nehmen Trockenheit und Dürre zu und Ernteausfälle werden häufiger. Viele verlassen die Dörfer, um in der Stadt Arbeit zu finden. Yacouba hingegen bleibt, beobachtet die Natur sehr genau und entwickelt Methoden, mit denen er auch in der trockenen Gegend Nahrungsmittel anbauen – und durch Wiederaufforstung sogar die Wüste zurückdrängen kann.

Yacouba entwickelt eine neue Anbaumethode

Yacouba bewirtschaftet seine Felder mit der traditionellen Zaï-Methode und verbessert diese sogar. Bei dieser Methode werden kleine Löcher in den Boden gehackt, in die die Samen gesetzt werden. Dies macht man, damit diese nicht vom Wind weggetragen werden. Zudem kann sich in den Löchern Wasser sammeln. Yacouba entscheidet sich dazu, die Löcher größer und tiefer zu graben, als es üblich ist, damit die Samen so viel Wasser bekommen wie möglich. Seine wichtigste Innovation besteht jedoch darin, dass er die Löcher schon vor der Regenzeit gräbt. Da es die Tradition in seiner Region eigentlich verbietet, vor der Regenzeit auf den Feldern zu arbeiten, halten ihn viele für verrückt und verurteilen ihn. Doch Yacouba macht weiter: Er füllt Tierdung in die Löcher. Dies lockt Termiten an, die den Boden umgraben und auflockern. In der Regenzeit kann sich das Wasser so besser im Boden verteilen. Yacoubas Innovationskraft geht aber noch weiter: Er legt Steine in langen Reihen auf die Erde, sie halten das Wasser davon ab, zu schnell abzufließen. Auch Bäume lässt Yacouba stehen, obwohl er dadurch Land für den Anbau seines Getreides verliert. Doch die Bäume haben eine wichtige Funktion: Sie spenden Schatten und werfen Blätter ab, die den Boden feucht halten, außerdem sorgen sie für große Artenvielfalt.

Er erweitert seine Felder und entschließt sich, sein Wissen weiter zu geben. Er beginnt in den benachbarten Dörfern, heute profitieren tausende Menschen in Westafrika von Yacoubas Erkenntnissen und Innovationen. Auch Wissenschaftler aus Ländern des Globalen Nordes fragen ihn um Rat und lernen von ihm. Seine neuen Methoden führen auch dazu, dass in vielen Gegenden wieder Pflanzen und Bäume wachsen und die Menschen zurückkehren.

Durch seine innovativen Anbaumethoden hat Yacouba Sawadogo es tausenden Menschen in der Sahelzone ermöglicht, ihr Land ertragreicher zu bestellen. Die Menschen, die seine Methoden anwenden, können sich und ihre Familien von ihrer Ernte ernähren und sind nicht gezwungen, ihre Heimat zu verlassen. Die neue Anbaumethode von Yacouba wird von Menschen über Ländergrenzen hinweg angewendet. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Ländern des Globalen Südens und Globalen Nordens arbeiten zusammen, um die Verwüstung aufzuhalten und für Nahrungssicherheit in afrikanischen Ländern zu sorgen. So trägt die Dokumentation "Der Mann, der die Wüste aufhielt" auch zum Erreichen der 17 Ziele bei, insbesondere der Ziele 2 (Partnerschaft zur Erreichung der Ziele).

Weitere Informationen in unserem Artikel "Der Mann, der die Wüste stoppte".

Tipp!

Die Dokumentation "Der Mann, der die Wüste aufhielt" ist Teil unseres Lernkoffers Innovation. Mit Hilfe des Lernkoffers, lernen Schülerinnen und Schüler Erfinderinnen und Erfinder aus Afrika und ihre Innovationen kennen.

Sie möchten den Gesichtsschutz von AB3D im Unterricht einsetzen? Wir haben für Sie Arbeitsblätter mit unterschiedlichen Aufgaben erstellt, die Sie hier herunterladen können. Gerne können Sie die Arbeitsaufträge verändern und erweitern, um sie an die Bedürfnisse Ihrer Schülerinnen und Schüler anzupassen.

Arbeitsblatt "A10 Der Mann, der die Wüste aufhielt" für die Grundschule:

Arbeitsblatt "A10 Der Mann, der die Wüste aufhielt" für die Sekundarstufe I und II:


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Dieser Text steht unter einer CC BY-SA 4.0 Lizenz
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