Ende des letzten Jahres waren 68,5 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht. Zu diesem erschreckenden Ergebnis kommt die am 19. Juni veröffentlichte Jahresstudie „Global Trends“ des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR). Demnach gibt es fast drei Millionen Flüchtlinge mehr als noch Ende 2016 (65,6 Millionen). Die Zahl 68,5 Millionen bedeutet, dass es derzeit mehr Flüchtlinge gibt, als Frankreich oder England Einwohner haben. Jeder 110. Mensch auf der Erde ist auf der Flucht. Hauptursache für den dramatischen Anstieg waren die Krisen im Südsudan, in der Demokratischen Republik Kongo und die Flucht von über 670.000 Rohingya aus Myanmar nach Bangladesch. Zwei Drittel der Flüchtlinge kommen nur aus fünf Ländern: Syrien, Afghanistan, Südsudan, Myanmar und Somalia. Die Studie „Global Trends“ stellt darüber hinaus fest, dass die große Mehrheit der Flüchtlinge nicht in den reicheren Industrieländern des Nordens Schutz sucht, sondern hauptsächlich von armen Ländern aufgenommen wird. Dort leben 85 Prozent der Geflüchteten. In Europa gehen hingegen die Flüchtlingszahlen zurück. Nach Deutschland kamen im letzten Jahr 186.644 Asylsuchende, während es 2016 noch 280.000 waren. Und der Trend hält an: Im ersten Quartal von 2016 sank die Zahl erneut um fast 16 Prozent. Nur jeder 7. Flüchtling sucht Schutz in einem reicheren Land. „Diese Entwicklungen zeigen deutlich, wer die Hauptverantwortung für geflüchtete Menschen tragen muss. Entgegen der landläufigen Meinung kommen diese Menschen mehrheitlich nicht in die reicheren Länder, um ein besseres Leben zu haben. Es ist nur jeder siebte. Gerade jetzt, in der aktuellen Debatte, geht es auch um eine Versachlichung und einen angemessenen Umgang mit Flüchtlingen und Asylsuchenden“, so Peter Ruhenstroth-Bauer, Geschäftsführer der unserer Mitgliedsorganisation UNO-Flüchtlingshilfe. Darauf macht die UNO-Flüchtlingshilfe heute mit ihrer Blog-Parade aufmerksam: #WithRefugees Unsere Mitgliedsorganisationen setzen sich aktiv für Menschen auf der Flucht ein: AWO International setzt sich in Uganda für Schulessen und Gesundheitsclubs für Geflüchtete ein; action medeor unterstützt die Versorgung von Flüchtlingen in der DR Kongo, die UNO-Flüchtlingshilfe leistet im Südsudan lebensrettende Nothilfe für Geflüchtete und gibt Flüchtlingskindern im Tschad mit Bildungsprojekten eine Perspektive für die Zukunft. Weitere Projekte finden Sie auf unserer Projektlandkarte. Weitere Hintergrundinformationen zu den Themen Flucht und Menschenrechtsverletzungen finden Sie hier. Die Geschichte einer Flucht vom Südsudan nach Uganda finden Sie hier.