Kinderarbeit in Kleidung
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Kinderarbeit in Kleidung
Fast Fashion in Deutschland
In Deutschland besitzt jede erwachsene Person im Durchschnitt 95 Kleidungsstücke. Pro Jahr kommen 60 dazu. Das sind etwa doppelt so viele wie im weltweiten Durchschnitt. Etwa ein Drittel der Kleidung wird fast nie getragen und 60 % werden schon nach einem Jahr wieder entsorgt.
Neue Fashion-Trends kommen immer schneller; einige Bekleidungsunternehmen bringen 20 Kollektionen im Jahr auf den Markt. Deutschland ist der zweitgrößte Textilimporteur der Welt, etwa 90 % der Kleidung kommen aus asiatischen Nähereien.
Der lange Weg von Baumwollfeldern bis in die Läden
Doch Kleidung hat einen viel längeren Weg als aus der Näherei in die Läden: Er beginnt auf den Baumwollfeldern dieser Erde. Benin, Burkina Faso und Côte d’Ivoire sind einige der größten Exporteure von Baumwolle in Afrika.
Kinderarbeit in der gesamten Lieferkette von Kleidung
In 18 Ländern weltweit arbeiten Kinder auf Baumwollplantagen. Dort bestäuben sie die Blüten der Pflanzen, versprühen Pflanzenschutzmittel und helfen bei der Ernte.
In den Spinnereien sind die Arbeitskräfte häufig unter 18 Jahren alt, wenn sie anfangen zu arbeiten. Kinder arbeiten auch in Nähereien. Dort färben sie die Kleidung, nähen Knöpfe an, legen Kleidung zusammen und verpacken sie.
An allen Stationen der Textilproduktion arbeiten Kinder unter menschenunwürdigen Bedingungen und gesundheitsschädlicher Belastung. Sie atmen giftige Pestizide und Farbdämpfe ein, arbeiten mit gefährlichen Maschinen und sind der sengenden Hitze oder der staubigen Luft in Fabrikhallen ausgesetzt.
Teufelskreis der Kinderarbeit
Entlohnt wird die Arbeit von Kindern schlechter als die von Erwachsenen. Die meisten Kinder arbeiten, um ihre Eltern finanziell zu unterstützen. Armut ist immer der größte Treiber von Kinderarbeit. Arbeiterinnen und Arbeiter müssen fair bezahlt werden, um ihren Kindern eine bessere Zukunft zu ermöglichen. Denn nur wenn Kinder die Möglichkeit auf eine gute Bildung haben, können sie später einen besseren Beruf erlernen und aus dem Teufelskreis der Kinderarbeit ausbrechen.
Das können Verbraucherinnen und Verbraucher tun
Fast Fashion Trends sind oft sehr verlockend. Trotzdem sollte beim Kauf von neuer Kleidung darauf geachtet werden, wie sie produziert wurde. Wichtige Anhaltspunkte dafür bieten Siegel, die fair gehandelte und produzierte Ware kennzeichnen. Folgende Siegel können beim Kleiderkauf helfen:
Eine andere Möglichkeit, um Kinderarbeit in Kleidung zu vermeiden, sind Second-Hand-Läden. Dort sind teilweise echte Modeschätze versteckt. Nicht nur nachhaltig, sondern auch sehr lustig können “Kleidertausch-Partys” mit Freundinnen und Freunden sein. Alle bringen ihre aussortierten Anziehsachen mit und schauen, ob ihnen bei den anderen Teilnehmenden etwas gefällt und tauschen munter drauflos.
Quellen:
Derya / Die Verantwortung des deutschen Konsumenten in Utopia vom 30.04.2021.
Derya / Unser Komfort: ein bisschen Kinderarbeit für ganz viel Fast-Fashion in Utopia vom 16.04.2021.
Moulds, J. / Child labour in the fashion supply chain in the guardian o. D.