TALK CLIMATE- DO JUSTICE

Diese Seite bietet umfassende Informationen zum Thema Klimawandel und Klimagerechtigkeit. Hier werden Fragen wie „Was ist der Klimawandel genau?“, „Warum wird der Klimawandel als Krise betrachtet?“ und „Welche Bedeutung hat Klimagerechtigkeit?“ sowie viele weitere wichtige Aspekte behandelt und erklärt.

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Das ist nicht gerecht: 19 Prozent der Weltbevölkerung lebt im Globalen Norden und ist für 92 Prozent der CO2-Emissionen weltweit verantwortlich. 81 Prozent der Weltbevölkerung im Globalen Süden ist dagegen nur für 8 Prozent der Emissionen verantwortlich, leidet aber am meisten unter den Folgen der Klimakrise.

Der menschengemachte Klimawandel ist eine der drängendsten Herausforderungen unserer Zeit. Schon jetzt sind seine weltweiten negativen Auswirkungen auf Menschen, Tiere und Pflanzen allgegenwärtig, teilweise unumkehrbar und er schreitet schneller voran als bisher angenommen. Auch deshalb sprechen wir bereits von einer Klimakrise. Um noch verheerendere Folgen abzuwenden, müssen jetzt und weltweit die Weichen gestellt werden, um die weitere Erderhitzung auf max. 1,5 Grad zu begrenzen.

Besonders betroffen sind die Menschen im Globalen Süden, darunter in vielen Ländern Afrikas, obwohl sie am wenigsten zur aktuellen Klima-Notlage beigetragen haben. Viele afrikanische Länder haben zudem kaum Mittel, wie Geld oder die notwendige Infrastruktur, um sich vor den Folgen der Klimakrise, wie zunehmenden Dürren, intensiven Hitzewellen, Überschwemmungen oder Stürmen wirksam zu schützen und dadurch die Schäden geringer zu halten oder abzufedern.

Klimagerechtigkeit thematisiert diese Ungerechtigkeit. Klimagerechtigkeit bedeutet, dass die Länder, die am meisten zu den Ursachen des menschengemachten Klimawandels beigetragen haben, auch die Verantwortung dafür übernehmen. Zu diesen Ländern zählen die Industrienationen des Globalen Nordens – hier insbesondere Europa und Nordamerika, die durch ihre (historischen) CO2-Emissionen seit der Industrialisierung den Großteil zur Erderwärmung beigetragen haben und immer noch beitragen sowie „neue“ Industrienationen wie China und Indien, die aufgrund des wirtschaftlichen Wachstums seit Mitte des 20. Jahrhunderts mittlerweile zu den Top-10 Industrienationen zählen. Diese Länder müssen ihre Emissionen stark reduzieren, ihre klimaschädlichen Praktiken stoppen und in nachhaltige und klimafreundliche Alternativen investieren. Gleichzeitig müssen die Länder und Menschen im Globalen Süden Unterstützung erhalten, um die bereits vorhandenen Folgen der Klimakrise abzuschwächen und sich zukünftig besser gegen die Folgen der Klimakrise zu wappnen.

Seit der ersten UN-Weltklimakonferenz 1979 bis zum Pariser Klimaabkommen 2015 haben internationale Bemühungen um den Klimaschutz zugenommen, jedoch sind die bisherigen Maßnahmen nicht ausreichend. Denn trotz des 2015 festgesetzten Ziels der Staatengemeinschaft, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, steigt die Temperatur weiter an. Das liegt unter anderem auch daran, dass die EU z.B. weiterhin große Gasprojekte fördert, die mit erheblichen Umweltfolgen verbunden sind. Auch die nach wie vor unklare Finanzierung von Klimaprojekten im Globalen Süden verdeutlichen die Herausforderungen. Eine Umstellung auf erneuerbare Energien, die Reduzierung fossiler Brennstoffe und ein umfassender Wandel in Wirtschaft und Lebensweise sind dringend erforderlich, um die Klimakrise einzudämmen und Klimagerechtigkeit weltweit zu erreichen.

Dazu zählt u.a. auch unsere Mobilität in Deutschland. Diese hat nicht nur direkte Auswirkungen auf das Klima, die Umwelt und die Gesundheit hierzulande, sondern auch in afrikanischen Staaten, wo die Rohstoffe für unsere Autos zum großen Teil abgebaut werden. Dabei führt die wachsende Elektromobilität, obwohl sie eine bessere Klimabilanz aufweist, zu einer steigenden Nachfrage an umweltschädlichen Rohstoffen, die zum Teil mit Umwelt- und Menschenrechtsverletzungen einhergehen. Die Lösung: Die Reduzierung des Autoverkehrs und ein massiver Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs sowohl in Deutschland als auch in afrikanischen Ländern, um eine klimafreundliche und menschenrechtskonforme Mobilität zu gewährleisten.

Fakt ist, dass wir als globale Gemeinschaft jetzt gemeinsam handeln müssen, um eine nachhaltige und gerechte Zukunft für alle zu schaffen.

(Aktualisiert am 22.04.2024)

Klimagerechtigkeit im Unterricht:

In den kostenfreien Unterrichtsmodulen im Themenkomplex „Klimagerechtigkeit“ erhalten die Schüler*innen Einblicke und Antworten rund um das Thema, mit speziellem Fokus auf die Frage nach Verantwortung, Betroffenheit und Handlungsoptionen sowie Ansätzen zum effektiven Klimaschutz in Afrika.

Wie engagiert sich GEMEINSAM FÜR AFRIKA?

So trägt GEMEINSAM FÜR AFRIKA dazu bei, die Folgen der Klimakrise zu bekämpfen:

  • Wir schaffen in der Öffentlichkeit Aufmerksamkeit für die Folgen der Klimakrise in den Ländern Afrikas und rufen zum Handeln auf.
  • Wir mobilisieren Schüler*innen, Lehrkräfte und unsere Unterstützer*innen, selbst für Klimagerechtigkeit aktiv zu werden.
  • Wir schaffen durch gezielte Bildungsarbeit an Schulen in Deutschland ein Bewusstsein und informieren über die Klimakrise und den afrikanischen Kontinent. Dazu gehört auch das Aufzeigen von Handlungsoptionen bezüglich eines klimaneutralen Lebensstils und achtsamen Konsumverhaltens.
  • Die Mitgliedsorganisationen von GEMEINSAM FÜR AFRIKA sind in vielen Ländern Afrikas vor Ort. Die Projektarbeit sorgt für Ernährungssicherheit in trockenen Regionen, sichert die Versorgung mit sauberem Trinkwasser und unterstützt in gefährdeten Regionen die Folgen der Klimakrise abzumildern, z.B. durch Aufforstung, bodenschonende Anbaumethoden und den Einsatz von dürreresistenem Saatgut.

Was kann jede*r Einzelne gegen die Klimakrise tun?

Die Adressaten bleiben Politik und die fossile Lobby. Trotzdem macht auch Ihr persönliches Handeln einen wichtigen Unterschied:

  • Greifen Sie beim Einkauf öfter mal nach regionalen, saisonalen Produkten aus ökologischer Landwirtschaft. Fragen Sie aktiv in Supermärkten nach solchen Produkten.
  • Versuchen Sie, Ihr Auto hin und wieder stehen zu lassen und nutzen Sie stattdessen Ihr Fahrrad, die öffentlichen Verkehrsmittel oder gehen Sie zu Fuß.
  • In weniger städtischen Gegenden könnten auch Fahrgemeinschaften den Autogebrauch reduzieren und gleichzeitig das soziale Miteinander stärken.
  • Unterstützen Sie Projekte, die betroffene Familien helfen, sich besser gegen die Folgen der Klimakrise zu wappnen.
  • Machen Sie in Ihrem Freundeskreis und Ihrer Familie auf die Klimakrise und ihre Folgen aufmerksam.
  • Unterstützen Sie die Arbeit von GEMEINSAM FÜR AFRIKA mit einer Spende, denn unsere Mitgliedsorganisationen sind vor Ort aktiv.

Projekte unserer Bündnisorganisationen zur Abfederung der Folgen der Klimakrise in den Ländern Afrikas: